Die mobile Erfassung von Daten zu Einzelbäumen ist heute üblich. Aber was macht man mit Flächen voller kleiner, junger Bäume und Gehölzwildlingen, die noch nicht kontrollrelevant sind? Eine aufwändige Erfassung von Einzelbäumen wäre hier tatsächlich nicht sinnvoll. So dachte auch der Baumsachverständige Ingo Kessler aus Stuttgart so und machte sich vor rund 10 Jahren auf die Suche nach einer modernen App, mit der die Planung und Vergabe von Aufträgen rund um die Jungbäume auch per grober Erfassung möglich ist. Mit seinem Baumsachverständigen-Büro Kessler wandte er sich an das Unternehmen „EineStadt“ mit der Idee, flächige Baumbestände in der Anwendung erfassen zu können. Seit dem Jahr 2015 nutzt er die gleichnamige Software EineStadt.
„Eine Einzel-Erfassung von sämtlichen Gehölzwildlingen oder Jungbäumen zwischen bereits erfassten, größeren Bäumen ist sowohl in Bezug auf den Aufwand als auch finanziell oft vollkommen überzogen und schwer vermittelbar“, berichtet der Baumexperte. Die Erfassung flächiger Baumbestände „gibt bessere Übersicht über den gesamten Gehölzbestand und ermöglicht eine einfache Vergabe von Maßnahmen“, so Kessler.
Dieser Ansatz bietet die erforderliche Flexibilität, Jungbäume und Gehölze, deren Zustände und pflegerisch sinnvolle Empfehlungen in derselben App zu verwalten. So können sich Maßnahmen übersichtlich digital planen lassen.
Kessler beschreibt die Möglichkeiten so: “Ich kann viele Einzelbäume zu einer Fläche zusammenfassen, in die Karte einzeichnen und dann den ungefähren Anteil der Baumarten angeben – beispielsweise: 50% Buchen, 30% Ahorn und 20% gemischt“ (siehe Screenshot). Danach können für die gesamte Fläche geltende Maßnahmen eingetragen werden, wie Erziehungsschnitte, frühzeitige Freistellungen, Reparaturarbeiten oder die Entfernung von Baumstützen.”
All diese Daten können nun in der App, bezogen auf die Gesamtfläche eines Gehölzbestandes, schnell digital in den dafür vorgesehenen Eingabefeldern (siehe Screenshot) festgehalten werden – effizient per Stift- oder Spracheingabe.
Auch die Grundfunktionen der Anwendung unterstützen den Arbeitsalltag: „Der Einsatz von elektronischen Plaketten (NFC-Chips) ermöglicht uns eine schnelle und eindeutige Identifizierung eines Einzelbaumes“, so Kessler. Die Plakette wird hierfür ganz einfach durch Berühren mit dem Smartphone oder Tablet ausgelesen, das Datenblatt des betroffenen Baumes öffnet sich dabei automatisch. Nun können neue Informationen über den Baum eingetragen und in Echtzeit an alle Nutzer des Systems übertragen werden. „Sobald die elektronische Plakette berührt wird, kann außerdem nachgewiesen werden, dass ich vor Ort war und die Erfassung aller Baumdaten sowie die Regelkontrolle zur Verkehrssicherung durchgeführt habe“ bestätigt Ingo Kessler. Auch externe Mitarbeitende lassen sich direkt in die Software einbinden.