Mit dem ScanPlan hat FARO einen handlichen Mapper auf den Markt gebracht, der die Erstellung von 2D-Gebäudegrundrissen ermöglicht. Im April wurde das Werkzeug im Rahmen eines Firmware-Updates zudem mit neuen Funktionen versehen.
Entsteht ein Gebäudebrand, ist es für Feuerwehr und Ersthelfer von essentieller Bedeutung, die Umgebung und den Grundriss des Brandortes zu kennen. So können wichtige Entscheidungen auf fundierter Basis getroffen werden, mit denen sich Todesfälle und Sachschäden vermeiden lassen. Gleiches gilt für die Gefahrenabschätzung: Mithilfe von präzisen Gebäudegrundrissen lässt sich die Wahrscheinlichkeit und Schwere von möglichen Bedrohungen an einem bestimmten Standort ermitteln – und im besten Falle vermeiden. Aber auch für Schutzmaßnahmen, die Planung von Einsatz- und Sicherheitsmaßnahmen im Rahmen von Veranstaltungen, bei der Spurensicherung und Rekonstruktion sowie bei der Brand- und Explosionsermittlung kommt 2D-Gebäudegrundrissen eine besondere Rolle zu.
Die Notwendigkeit, solche Grundrisse schnell und effizient erzeugen zu können, hat auch FARO, Anbieter von 3D-Messtechnik und Bildgebungslösungen, erkannt und mit dem FARO ScanPlan ein Tool auf den Markt gebracht, mit dem Experten aus den Bereichen Öffentliche Sicherheit und AEC (Architektur, Ingenieurwesen & Bau) 2D-Gebäudegrundrisse ohne großen Aufwand erfassen und visualisieren können. Darüber hinaus unterstützt der handgeführte Mapper bei der 2D-Bestandsdokumentation und der Scan-Auftragsplanung.
Bedienung über Smartphone-App
Um einen aktuellen 2D-Grundriss zu erstellen, müssen Nutzer lediglich durch das Gebäude gehen und den FARO ScanPlan auf die Wände richten. Der Scanner kann dafür über eine Android- und iPhone-App bedient werden, die den Grundriss anzeigt, während dieser in Echtzeit erfasst wird. Durch das nach Herstellerangaben weitwinklige Sichtfeld des FARO ScanPlan können zudem auch die Bereiche an Ecken und hinter Türen gescannt werden. Zudem können mit dem Tool Fotos gemacht und Gebäude mit mehreren Stockwerken abgebildet werden, wobei die Stockwerke innerhalb eines Projektes organisiert werden. Über die visuelle Benutzeroberfläche des Scanners kann überprüft werden, ob alle gewünschten Bereiche erfasst wurden.
Ist der Scanvorgang abgeschlossen, kann der erfasste Gebäudegrundriss in die Software FARO Zone 2D überführt werden. Hier wird der Grundriss als detaillierter Einsatzplan oder als Grafik für die Gefahrenabschätzung genutzt, indem beispielsweise Fotos von wichtigen Details, Standardsymbole, Anmerkungen oder Maße hinzugefügt werden. Auch kann der aufgenommene Grundriss in DXF-Dateien umgewandelt werden, die für die überwiegende Anzahl an CAD-Systemen lesbar sind. Darüber hinaus verfügt der nur 1,5 Kilogramm schwere FARO ScanPlan über eine Akkulaufzeit von bis zu zwei Stunden.
Update verspricht neue Funktionen
Im April 2019 hat der Messtechnik-Anbieter zudem die Herausgabe eines umfangreichen Firmware-Updates für den FARO ScanPlan angekündigt. Damit soll der Handscanner nach Unternehmensangaben die Workflow-Bedürfnisse von Architekten, Ingenieuren und Bauunternehmen besser bedienen können. Im Rahmen des Updates wurden zudem die neuen Funktionen ScanAssist, ScanLocalizer und PanoCam implementiert.
Wie FARO mitteilt, können Anwender mit der ScanAssist-Funktion präzise Angebote in kürzerer Zeit erstellen. ScanAssist berechnet dafür automatisch die besten Laserscanner-Positionen, basierend auf dem mit FARO ScanPlan erzeugten 2D-Gebäudegrundriss. Die Informationen über die Größe des Gebäudes sowie die benötigte Anzahl und die Positionen von Einzelscans gewährleisten darüber hinaus eine umfassende Abdeckung des Scanorts und einen Überblick über die Scansituation.
Die ScanLocalizer-Funktion erleichtert die vorherige Platzierung individueller Scans, wie FARO herausstellt. Insbesondere dann, wenn fehlende Scanüberlappungen die angemessene Registrierung von 3D-Scans unmöglich machen, ist die Funktion also hilfreich. Durch die Übertragung der ScanPlan-Funktion an einen FARO-Laserscanner der Focus-Serie sind einzelne 3D-Scans bereits vorpositioniert, um die anschließende Registrierung in der FARO SCENE-Software zu vereinfachen. Für die ScanLocalizer-Funktion ist jedoch ein FARO Focus-Scanner mit der Firmware 6.4 oder höher erforderlich.
Mit der DXF-Dateiexportfunktion kann die erfasste 2D-Karte direkt in der Zielanwendung des Kunden genutzt werden. Die Daten können in jedem CAD-System für weitere Modellierung ohne zusätzliche Kartierung verwendet werden, was nach FARO-Angaben einen reibungslosen und effizienten Workflow begünstigt.
Die PanoCam erstellt wiederum Panoramabilder, die, sofern sie im Gebäudegrundriss an geometrisch korrekter Stelle eingebunden sind, dem Nutzer einen 360-Grad-Überblick verschaffen sollen. Alle Projektbeteiligten erhalten nach dem Import in die SCENE WebShare-Cloud sofortigen Zugriff auf die erfassten Daten. Zudem können Anwender die erfassten Bilder dank einer Exportfunktion in die Present4D VR Suite als VR-Anwendung erleben. Die VR-Präsentation ist innerhalb von nur wenigen Minuten nach Abschluss des Erfassungsprozesses ohne weiteren Aufwand verfügbar.
Vision: Traceable Construction
„Seit der ersten Version von FARO ScanPlan haben wir kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Funktionen des Handscanners gearbeitet”, erklärt Andreas Gerster, Vice President Global Construction BIM. „Mit dem neuen Firmware-Update, insbesondere durch die Funktionen ScanAssist und ScanLocalizer, baut der FARO ScanPlan – zusammen mit dem FARO Focus Laserscanner – die Vor-Ort-Erfassung aus und ergänzt unsere Konzeptlösung Traceable Construction. In Gebäuden ist ScanPlan einfach zu nutzen und eignet sich für die effiziente Erstellung von Grundrissen. Der Vorgang ist simpel: Gehen, zeigen, erfassen. Damit reichen minimale Erfahrungen und Einarbeitung schon aus.” (jr)