Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben mithilfe von Satelliten die vergletscherten Gebiete Südamerikas untersucht, griffen dabei allerdings nicht auf die übliche Schwerfeldanalyse zurück, sondern auf Höhenmessungen. Die FAU-Geographen aus den Bereichen Fernerkundung und Geoinformation sowie physikalische Klimatologie um Prof. Dr. Matthias Braun und Dr. Tobias Sauter nutzten dafür die Daten aus dem Zeitraum 2011 bis 2015 der beiden Satelliten TanDEM-X-Mission des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Diese glichen die Forscher mit Messungen der Shuttle Radar Topography Mission aus dem Jahr 2000 ab und berechneten aus der Differenz die Höhenveränderungen in den Gletscherregionen Südamerikas und daraus die Veränderungen der Gletschermassen. Mit dem einheitlichen Messverfahren sei es nach Angaben der Geographen möglich gewesen, alle vergletscherten Areale zu erfassen und gleichzeitig präzise Daten für einzelne Gletscher zu erhalten. Erstmals sei es zudem gelungen, die großen patagonischen Inlandeisflächen getrennt von umliegenden, kleineren Gletschern zu analysieren. Das Ergebnis der Forschung: Die Inlandeisfelder wiesen den größten Verlust an Gletschermasse auf. Sie verloren im Zeitraum zwischen 2000 und 2011/15 rund 18.000 Quadratkilometer Masse – eine Fläche, die in etwa so groß ist wie Rheinland-Pfalz. (vb)