Das VDC hat gemeinsam mit der Hochschule für Technik Stuttgart, der Trumpf Tracking Technologies GmbH und der Holo-Light GmbH ein Whitepaper zum Thema Indoor-Ortung formuliert. Besonders im Fokus steht dabei der neue offene Ortungsstandard omlox.
Der Zugriff auf Echtzeit-Ortungsdaten von Objekten stellt die Basis für effizientere Prozesse und ein nachhaltiges Wirtschaften dar. Durch Echtzeit-Ortung können beispielsweise Maschinen und Ausrüstung effektiver eingesetzt sowie Mitarbeiter sicher durch Industriehallen geleitet werden.
Ein praktischer Use Case in diesem Zusammenhang ist zum Beispiel die Indoor-Navigation per Augmented Reality (AR)-Anwendung. Insbesondere solche Anwendungsfälle finden immer häufiger und umfassender ihren Einsatz bei Unternehmen. Grund dafür sind aktuelle Technologieentwicklungen ebenso wie Weiterentwicklungen im Bereich der Funksensoren, Kommunikationstechnologien und Sensornetzwerke im Hinblick auf das Internet of Things und Industrie 4.0. „Die Mobilfunkstandards 5G und 6G werden künftig eine ganz wichtige Rolle für Cloud-basierte AR-Anwendungen mit kleinen, sparsamen Endgeräten spielen“, betont Christoph Runde vom Virtual Dimension Center (VDC) in diesem Zusammenhang. Überdies würden bereits jetzt zahlreiche Projekte laufen, in denen spezifische Szenarien wie die unterstützte Störfallbehebung, das kontextbezogene Lernen, die digitale Spiegelung physischer Objekte (Digital Twin) oder das Einsatzpotenzial verfügbarer Datenbrillen in der Smart Factory erprobt werden.
Neuer Ortungsstandard entwickelt
Zwar ist das Thema Indoor-Navigation kein Neues, in der Vergangenheit bestanden jedoch einige Hürden, die eine Verbreitung von Echtzeit-Ortungssystemen (engl.: real-time locating systems; RTLS) bisher eingeschränkt haben. Um das zu ändern, wurde der offene Ortungsstandard omlox entwickelt. omlox überführt dabei sämtliche Ortungsdaten in ein einheitliches Koordinaten-Referenzsystem und erlaubt zudem die offene und absolute Selbstortung von Objekten im Innenraum. Getragen wird der neue Kommunikationsstandard von der gemeinnützigen Industrievereinigung Profibus-Nutzerorganisation e.V. aus Karlsruhe, welche die Bereitstellung industrietauglicher Technologien in der Automation, Produktion und Logistik vorantreiben will. Ziel von omlox ist es, den bisherigen Weg der silobasierten und herstellergebundenen Herangehensweise für den Bereich Ortungstechnologien abzulösen und ein interoperables Technologie-Ökosystem entstehen zu lassen, dass sich auf einheitliche Schnittstellen verständigt.
Wie der neue Standard genau funktioniert, welche Herausforderungen bestehen und wie diesen begegnet werden kann, erklärt das VDC in einem gemeinsam mit der Hochschule für Technik Stuttgart, der Trumpf Tracking Technologies GmbH und der Holo-Light GmbH erstellten Whitepaper. Das Paper trägt den Titel „Standardisierte Indoor-Ortung mit omlox. Exakte Lokalisierung für Augmented Reality-Anwendungen im Bereich Industrie 4.0“ und kann kostenlos im Web heruntergeladen werden.