IB&T bindet Sensoren von Trimble in card_1 ein. Diese können direkt aus dem Feldbuch heraus angesteuert werden.
Synergien zu erzielen ist ein erklärtes Ziel, um die Wirtschaftlichkeit und Effizienz von Unternehmensprozessen zu steigern. Ein Beispiel in der Vermessung ist das Konzept des Integrated Surveying – zu Deutsch: integriertes Messen. Dabei werden verschiedene Sensortypen, etwa GNSS und Totalstation, gleichzeitig eingesetzt. „Das beschleunigt das Arbeiten im Feld“, wie Bernhard Braun, Leiter Produktentwicklung bei der IB&T Software GmbH, herausstellt. Wenn etwa für die Stationierung nicht ausreichend Anschlusspunkte zur Verfügung stehen, lassen sich Anschlusspunkte bei Kombination von GNSS- und Totalstation zwischendurch via GNSS messen, ohne dabei die Stationierung selbst unterbrechen zu müssen. „Bei der Polaraufnahme sind die Vorteile vielleicht noch greifbarer“, meint Braun weiter: „Denn dann misst der Vermesser parallel mit beiden Sensoren.“
Eine Software für verschiedene Sensoren
Trimble bietet als Hersteller von Vermessungslösungen seinen Partnern – darunter IB&T – mit der API-Schnittstelle Trimble Precision SDK, ein Software Development Kit, ein Werkzeug, über das sich verschiedene Trimble-Sensoren an externe Win32- und Windows Mobile-basierte Softwarelösungen anbinden lassen. Diese Möglichkeit hat IB&T nun genutzt, um Sensoren des Herstellers über das card_1 Feldbuch ansteuern zu können. Die Schnittstelle ermöglicht card_1, die Daten aus den aktuellen Trimble-Vermessungssystemen zu übernehmen. IB&T hat so im ersten Schritt Totalstationen der Trimble S-Serie und GNSS-Empfänger des Herstellers für einen optimierten Workflow in das card_1 Feldbuch integriert. „Derzeit arbeiten wir daran, den Trimble SX10 noch an das card_1-Feldbuch anzubinden“, berichtet Braun.Über das card_1 Feldbuch kann der Anwender die einzelnen Trimble-Geräte ansteuern und im Feld verschiedene Informationen, etwa Scan-Daten oder Rasterdaten, direkt in der Software abbilden. „Dem Anwender stehen so alle Daten eines Projekts über das card_1 Feldbuch direkt zur Verfügung“, so Braun. Zudem bietet die Software die Möglichkeit, Projektdaten in verschiedenen Ansichten bereitzustellen, etwa eine Laterne als 3D-Modell. Über das Feldbuch können ebenso ganze Planungsmodelle mit ins Feld übernommen werden.
Umrechnung von Koordinaten
Manche Projekte stellen Vermesser vor eine bestimmte Herausforderung: Je nach Projekt ist es notwendig, die mit GNSS standardmäßig im UTM-Koordinatensystem erfassten Informationen in das vormals gültige Gauß-Krüger-System zu übertragen. „Stimmen die gespeicherten, via SAPOS korrigierten Koordinaten nicht mit dem zu nutzenden Projektkoordinatensystem überein, steht dem Anwender daher eine zwischengeschaltete On-the-fly-Transformation zur Verfügung“, erklärt Braun. Über diese werden die im card_1 Feldbuch erfassten Koordinaten automatisch vor Ort in das Zielkoordinatensystem umgerechnet. „So hat der Vermesser zugleich eine aussagekräftige Grafik und einen konsistenten Datenbestand“, stellt Braun heraus.
Möchte der Anwender die vermessenen Objekte mit zusätzlichen Attributen ausstatten, ermöglicht die Add-on-Technologie im card_1 Feldbuch eine aufgabenbezogene Attributerfassung via Script-Schnittstelle. Darüber hinaus können bereits mit der Add-on-Technologie 3D-Bauteile sofort erzeugt werden. „Unser Ziel ist es für die Zukunft aber, unsere smart infra-modeling technology in das card_1 Feldbuch einzubinden, sodass im Feld anhand nur weniger Parameter einfach 3D-Mo-delle erstellt werden können“, gibt Braun einen Ausblick auf die Softwareentwicklung. Mit der Integration von Trimble-Sensoren in card_1 schafft IB&T zudem nun die Voraussetzung Fotos direkt in die card_1-Bildverwaltung und Scan-Daten der Trimble-Systeme als card_1-Punktwolken zu übernehmen. (vb)