Erst seit sieben Jahren gibt es das schweizerische Unternehmen OPENGIS.ch. Zwar könnte es damit noch als Start-up durchgehen, doch OPENGIS.ch konnte sich im Bereich der Feld-Datenerfassung in der Branche bereits einen Namen machen. Dabei stellt OPENGIS.ch ihre Softwarelösung ohne Einschränkungen als Open Source zur Verfügung, damit Firmen oder auch Nationen ihre geografischen Daten erfassen können. So sollen die Daten vom Feld ins Büro gebracht werden – und wichtige Erkenntnisse für zukünftige Entscheidungen liefern.

Das Team von OPENGIS.ch. Die von der schweizerischen Firma entwickelte QField-App ist zur Katastrophenhilfe in Tonga im Einsatz. Foto: OPENGIS.ch
So auch im Fall des Vulkanausbruchs auf Tonga. Dort wurden im Dezember 2021 alle relevanten Landwirtschaftsdaten mit den auf QGIS basierenden Lösungen QField und QFieldCloud erfasst. Das soll die Katastrophenhilfe-Planung des Ministeriums für Landwirtschaft, Ernährung, Wald und Fischerei nach dem Vulkanausbruch und dem darauffolgenden Tsunami dabei helfen, die Schäden schneller analysieren und so den Wiederaufbau effizienter gestalten zu können.
Das Credo von Mitgründer Marco Bernasocchi ist, die Weiterentwicklung des Produkts (QField) in den Vordergrund zu stellen. Dies bedeutet, dass OPENGIS.ch das Produkt auch frei-zugänglich macht. Somit können Nationen wie Tonga, mit wenig finanziellen Mitteln eine professionelle Software nutzen und ihre finanziellen Mittel in den Wiederaufbau investieren. „Es ist eine technische und ethische Entscheidung für mich. Ich möchte, dass nicht nur die privilegierten Nationen von unserer Arbeit profitieren. Wir entwickeln das Produkt stets weiter und verdienen unser Geld vor allem mit Support, bezahlten Weiterentwicklungen und Spezial-Lösungen. Unser Produkt jedoch ist öffentlich zugänglich“, betont Bernasocchi. Dass dieser Ansatz funktionieren kann, zeigen die Zahlen des Unternehmens aus Laax: das Unternehmen finanziert sich zu 90 % durch Schweizer Kunden, ist jedoch auf der ganzen Welt im Einsatz. „Open Source ist für mich ein technologischer Vorteil. Denn so erhalten wir den Input von vielen Entwicklern weltweit, die motiviert sind, die bestmögliche Software zu erarbeiten. Das ist für mich besonders wertvoll“, ergänzt Matthias Kuhn, Mitgründer von OPENGIS.ch. (jr)