Die GIS-Dienst GmbH entwickelt derzeit ein System, das Leitungsauskünfte virtuell auf der Baumaschine verfügbar macht. Zudem hat das Unternehmen aus Riesa neue Funktionen und Leistungen in seine Lösung eingearbeitet.
Die GIS-Dienst GmbH aus Riesa bietet seit mittlerweile über zehn Jahren die Möglichkeit, mit nur einer Anfrage alle benötigten Leitungsauskünfte für (Tief-)Baumaßnahmen zu erhalten. Das Auskunftsportal unter www.leitungsauskünfte.de bietet für den Antragstellenden nicht nur eine einfache, übersichtliche Gestaltung, sondern auch nach außen nicht sichtbare Workflows, die Baufirmen und Planer bei der Leitungsrecherche und -auskunft von einigem Aufwand entlastet. „Besonders beliebt ist die Erstellung eines koordinierten Lageplans“, berichtet Michael Gessel, Geschäftsführer der GIS-Dienst GmbH. „Dabei werden alle zur Verfügung gestellten Bestandsinformationen der jeweiligen Leitungssparten in einen einzigen, digitalen Plan übernommen.“ Diese Leistung sei für Übersichtspläne sowie Planungsprozesse von Vorteil, führt Gessel aus, insbesondere, um den Bezug der Leitungen zueinander zu verdeutlichen. „Die Leitungen werden dann im amtlichen Lagesystem der jeweiligen Bundesländer (Standard) oder einem abgestimmten Lagesystem bereitgestellt.“
Digitale Baustellenauskunft via App
Das System „Digitale Baustellenauskunft“ erlaubt dabei die Darstellung eines koordinierten Leistungsplans aller Sparten auf einem Mobilgerät (Smartphone oder Tablet). „Hier können wir unterschiedliche Hintergrundkarten – zum Beispiel Luftbilder oder die eigene Hintergrundkarte des Versorgers – georeferenziert darstellen“, berichtet Gessel. Dabei können die Objektattribute (beispielsweise Mediumleitung, Durchmesser oder Material) durch Anklicken des Objekts angezeigt werden. „Der Benutzer kann sich vor Ort somit mit seiner eigenen Position in Bezug auf die Lage der Leitungen orientieren“, führt der GIS-Dienst-Geschäftsführer aus.
Zudem arbeitet die GIS-Dienst GmbH im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) bereits seit 2019 im Netzwerk „Systemlösung Medienschutz im Tiefbau“ mit Teilnehmern aus Forschung, Bauwirtschaft und Versicherungswirtschaft zusammen. Dabei entwickeln die Projektpartner ein System, welches die Leitungsauskünfte virtuell auf der Baumaschine – zum Beispiel einem Bagger – verfügbar machen soll.
„Neben einem komplexen System, welches die Anfragen und Auskünfte für die jeweilige Baustelle managt, werden hier Daten mit Lageinformationen in 3D bereitgestellt, die auf einem speziellen mobilen Anzeigegerät direkt auf der Baustelle verfügbar gemacht werden“, berichtet Gessel. Ziel sei es, die Leitungen aller Infrastrukturbetreiber lagegenau zur Baumaschine darzustellen, um Leitungsschäden zu vermeiden. „Einzige Herausforderung ist dabei noch, dass viele Infrastrukturbetreiber nach wie vor nur begrenzt bereit sind, die Vektordaten ihrer Infrastruktur bereitzustellen – obwohl sie darüber verfüge“, so Gessel. Derzeit kann GIS-Dienst oftmals nur mit Daten in Papierform oder als PDF ohne geografische Referenzierung arbeiten.“
Neue Funktionen und Leistungen
Weiterhin hat die GIS-Dienst GmbH mit dem „DB-Management“ eine neue Funktion in ihre Prozesse zur Leitungsauskunft implementiert, die immer mehr Planer nutzen. Dabei übernimmt der neue Dienst das Management für die Antragstellung im Rahmen von geplanten Leitungskreuzungen von Bahnstrecken oder anderen Belangen gemäß Gas- und Wasserleitungskreuzungsrichtlinien (Ril 877, GWKR 2021), Stromleitungskreuzungsrichtlinien (Ril 878, SKR 2016) sowie Telekommunikationskreuzungsrichtlinien (Ril 879, TKR 2016).
„Somit werden die regionalen Planer in speziellen Bahnbelangen unterstützt“, erklärt Gessel. „In enger Zusammenarbeit mit den Fachplanern können so beispielsweise Antragsunterlagen, geforderte bahntypische Unterlagen und Pläne erstellt werden. Planerische Leistungen sind hingegen in der Regel kein Gegenstand des ‚DB-Management‘. Diese Planungen werden vom Fachplaner übernommen und in den Antrag eingearbeitet. Wir stellen alle notwendigen Unterlagen zusammen, reichen sie ein und managen Nachforderungen bis zum Vorliegen des letztendlichen Kreuzungsvertrags.“ (jr)