Vernetzte Wasserwirtschaft mit DHI-WASY
Pumpstationen sowie Kanal- und Rohrnetze sind häufig mehr als 100 Jahre im Betrieb, manche sogar noch erheblich länger. Daher gehört die Wasserwirtschaft zu den Bereichen mit den längsten Lebenszyklen von Infrastruktur überhaupt. Jetzt zielt die Branche darauf ab, mit dem Einsatz von Software und IT, Energieeffizienz und Verfügbarkeit weiter zu steigern und damit den volkswirtschaftlichen Nutzen zu erhöhen. Das derzeit allerorten genutzte Schlagwort „Industrie 4.0“ dient als Vorbild. Denn nun redet auch die Wasserwirtschaft vom Zeitalter 4.0.
Gemeint ist damit die Verbindung verschiedenster Elemente aus dem Bereich der Datenerfassung, die zuvor nur selten oder rudimentär verbunden waren. Dazu gehören die Datenerfassung mittels Online-Sensorik, vernetzte Kommunikation, Modellierung, Datenanalyse, Visualisierung und Simulation sowie Entscheidungsunterstützung oder gar Automatisierung.
Das Unternehmen DHI-WASY GmbH hat diesen Ansatz aufgegriffen und postuliert mit seiner Software nun den Begriff der Wasserwirtschaft 4.0. Zentrales Element der Produktstrategie ist die Plattform MIKE Powered by DHI Software, in der Digitalisierung, Modellierung und Visualisierung von Gewässersystemen innerhalb eines ganzheitlichen Systemverständnisses abgebildet werden sollen. „Gewissermaßen bildet es den Rahmen, innerhalb dem alle DHI-Produkte modular und hochgradig vernetzt eingebunden sind“, beschreibt Christian Pohl, Director Business Development bei DHI-WASY den Ansatz. MIKE Powered by DHI Software fungiert dann als Plattform, innerhalb der das gesamte Informationsmanagement abgebildet wird. Auf dieser Basis soll es für Anwender möglich sein, bei den konkreten Anforderungen der Wasserwirtschaft jeweils Steuerungsstrategien zu erarbeiten, zu optimieren und zu visualisieren.
Das heißt, es werden verschiedene Lösungsansätze gegenübergestellt und modelliert, um so objektive Entscheidungsgrundlagen zu erhalten. Mit MIKE Info kann beispielsweise die automatisierte Verarbeitung von Sensordaten erfolgen. Diese dienen zum Beispiel als Eingangsddaten für eine gekoppelte (1D-2D) Hochwassersimulation mit MIKE Flood. Innerhalb von MIKE Planning können verschieden Szenarien berechnet werden, die mittels MIKE Operation in Steuerungsimpuls umgewandelt werden.„Insbesondere die Kopplungsmöglichkeiten der Einzelprodukte bieten neue Flexibilität für den Anwender“, beschreibt Pohl. Einzelne Modellierungsebenen etwa für Niederschlagsabfluss, Gewässer, Oberflächenwasser, Kanalnetz, Kläranlagen bis hin zum Grundwasser werden miteinander verbunden. Durch den modularen Aufbau ist es dabei möglich, mit kleinen Investitionen anzufangen und die Systemlandschaft sukzessive auszubauen, ohne dabei erarbeitete Teilkomponenten erneut anzugehen.