infas360 sieht die Potenziale des Geokodierens im Rahmen des Data Science.
Vertrieb und Marketing haben viele Fragen zu beantworten. Dabei gibt es vielfältige moderne, digitale Methoden und Werkzeuge, die Antworten und die Verbesserung des Geschäftserfolgs versprechen. Aber wie werden die richtigen Fragen gestellt und welche Methoden und Werkzeuge sind wirklich erfolgversprechend? Einen modernen Ansatz liefert die infas360 GmbH aus Bonn. Der Clou dabei: etablierte Methoden wie die Geokodierung werden mit modernen Ansätzen des Data Science verknüpft. Anwender:innen steht so eine ganze Reihe von Möglichkeit offen, aus Daten Wissen zu generieren.
Unter Geokodierung versteht man einen Prozess, bei dem einem Datensatz eine Position auf der Erdoberfläche zugewiesen wird. Diesen Prozess gibt es seit mehr als 40 Jahren und er stellt einen Meilenstein zur Gründung der Geoinformatik dar. Mit dem infas LT Geocoder bietet das Unternehmen einen Geokoder, der als Serversoftware postalische Adressen validiert, verbessert und mit Geoschlüsseln und (geographischen) Koordinaten anreichert. Er kann weltweit Adressen verarbeiten und bietet alle Funktionen, die heute State-of-the-Art sind. „Die
cloudbasierte Lösung lässt sich dabei einfach in den Unternehmensworkflow einbinden“, so Tobias Gödderz, Head of Geomarketing Consulting bei infas360. „Entweder als Portal für Einzelgeocodierung und die Verarbeitung von Listen oder in Form von APIs und Plugins zur Integration in IT-Systeme.“
Teil von Data Science
Die eigentliche Innovation liegt in dem Ansatz, Geokodierung als Teil des Data Science zu verstehen. Technisch gesehen schlägt sich dies vor allem in einer offenen Schnittstelle (API) nieder. „Damit wird die Geokodierung zu einem Werkzeug für die Big-Data-Analyse“, sagt Gödderz.
Einstieg in das Geododing
Bei dem infas LT Geocoder bietet der Hersteller auch offene und kostenfreie Nutzungsmöglichkeiten für Start-ups oder den Einsatz in der Wissenschaft ebenso wie lizenz- und datenschutzkonforme Business-Lösungen mit katastergenauen Gebäudekoordinaten. Sie bietet Basis-Funktionen wie Adressvalidierung, Adresskorrektur, Lokalisierung, Räumliche Ordnung (Geoschlüssel), Adressanreicherung (Sachdaten). Zudem gibt es einen kostenfreien Zugang innerhalb eines Rasters von 100 Metern für die DACH-Region. Ebenfalls gibt es ein kostenfreies QGIS-Plugin. (sg)
Die Geokodierung umfasst für infas360 drei Aspekte: zunächst geht es um die Bewertung des Datenbestandes, also die Verifizierung/Adresskorrektur. Darauf folgt die geografische Lokalisierung von Datenbeständen und damit die Zuordnung eines Datensatzes zu einer Koordinate. Anschließend folgt der für infas360 heutzutage eigentlich spannende Teil: die Nutzung von Schlüsseln, mit denen Geo- und Fachdaten verknüpft werden können. Besondere Betonung dabei liegt auf dem „Geo“, denn der Raumbezug fungiert als gemeinsame Bezugsgröße aller Datensätze. „Der Raumbezug ist quasi der Ankerpunkt“, beschreibt Philipp Borgschulte, Geschäftsleitung bei infas LT. Dafür fungiert in der Regel die PAGS-Schlüsselsystematik.
Die API ist damit das Werkzeug, um Daten räumlich in Beziehung zueinander zu setzen, vergleichbar zu machen und typische Geschäftsaufgaben zu lösen. Sie unterstützt neben rein geographisch arbeitenden Fachkräften vor allem Planer:innen, Entscheider:innen und Datenspezialist:innen. Spannend dabei: „In dieser Zielgruppe ist Geokodierung häufig ein unterschätzter Prozess“, so Gödderz. Umso tragischer, schließlich definiert die Geokodierung auch die Gesamtqualität, da Vollständigkeit und räumliche oder zeitliche Genauigkeit der Referenzdatenbank voll auf das Endergebnis durchschlagen.
Über die API kann der Geocodierungsdienst außerdem aus anderen Programmen angesteuert werden. So können Kund:innen den Prozess nicht nur in eigene Unternehmensanwendungen integrieren, sondern auch eigenständig Datenprodukte erstellen, sprich eine Art angewandte Data Science betreiben.
Portal
Die API liefert zudem den komfortablen Zugang zu den vielfältigen Kontextinformationen (Sachdaten) aus dem infas 360-Datenuniversum. Der Zugang ist auch über das neue Datenportal von infas360 möglich. Es erlaubt den Zugriff auf alle Daten des Unternehmens via Internet auf Basis der Datenschnittstelle auf dem Open Data Protocol (OData). Unternehmen können Daten dabei beliebig verschneiden, wobei im Hintergrund ebenfalls die API arbeitet. „Kund:innen können so klassische Fragenstellungen wie etwa statistische Werte zum Energieverbrauch einer bestimmten Adresse oder Vertriebspotenziale von kleinräumigen Gebieten analysieren lassen“, so Gödderz. Zur Funktionsweise der Schnittstelle stellt infas360 auch ein Whitepaper zur Verfügung.
Beispiel Telekommunikation
infas360 hat einen breiten Kundenstamm im Bereich Telekommunikation. „Kunden setzen unsere Daten insbesondere bei der Neuerschließung von Breitbandgebieten ein“, weiß Gödderz. Dabei liegen den Unternehmen oft keine internen Daten von den Plangebieten vor, weshalb diese zusammengestellt werden müssen. „Dass heterogene Daten dabei über das Hilfsmittel der Geokodierung überhaupt erst konsistent zusammengeführt und dann ausgewertet werden können, ist den Kund:innen oft gar nicht bewusst“, beschreibt Tobias Gödderz.
Genau dies ist die eigentliche Leistung der Geokodierung. Im Sinne von Data Science schafft sie aus Sicht von infas360 die Möglichkeit, die Daten in einen konsistenten Zusammenhang zu überführen und Datensätze gegeneinander vergleichbar zu machen, sie also für den Erkenntnisgewinn zu matchen. „Über diese Schlüsselfaktoren beantworten wir strategische Fragen zu der Erschließung von neuen Gebieten, was Kunden zuvor niemals vermutet hätten“, schließt Gödderz. (sg)