Die Ge-Komm GmbH I Gesellschaft für kommunale Infrastruktur hat passgenaue und transparente Erhaltungskonzepte für die verkehrliche Infrastruktur in Städten und Gemeinden entwickelt. Besonderen Stellenwert dabei haben Rad- und Fußwege.
Platzwunder, sichere Zone für nicht-motorisierte Verkehrsteilnehmer und wichtiger Faktor für die E-Mobilität – Fuß- und Radwege sind mehr, als sie auf den ersten Blick scheinen. Auch deshalb werden die sogenannten Nebenanlagen bei der Erstellung von Erhaltungskonzepten für Straßen, Wege und Plätze miteinbezogen. „Dabei ist klar, dass für Fuß- und Radwege andere Erhaltungsstrategien notwendig sind als für Straßenfahrbahnen. Auch, weil lehrbuchartige Erhaltungsstrategien meist ausschließlich auf Fahrbahnen ausgerichtet sind“, weiß Bernd Mende, einer der Geschäftsführer der Ge-Komm GmbH I Gesellschaft für kommunale Infrastruktur, die passgenaue und transparente Erhaltungskonzepte für die verkehrliche Infrastruktur in Städten und Gemeinden entwickelt.
Fuß- und Radwege haben bei der Ge-Komm GmbH dabei einen besonderen Stellenwert. Aus vielfachen Gründen, wie Alexander Klassen, ebenfalls Geschäftsführer des Unternehmens aus dem Osnabrücker Land, berichtet: „Die Geh- und Radwege dienen insbesondere auch als Behältnisse für eine Vielzahl von Ver- und Entsorgungsleitungen. Durch die häufigen und vielfach unvermeidbaren Aufbrucharbeiten ergeben sich dabei Problematiken, die zu beachten sind. Die zahlreichen Aufbrüche erschweren zudem ein prognostizierbares Alterungsverhalten der Verkehrsflächen. Dadurch sind individuell passgenaue Lösungen gefordert, die in der Regel über allgemeine fachliche Hinweise und Empfehlungen hinausgehen.“
Neue Herausforderungen durch Breitbandausbau
Zudem ergeben sich für die Träger der Straßenbaulasten aktuell besondere Herausforderungen durch die bundesweit erfolgende flächendeckende Verlegung von Breitbandkabeln. „Diese Thematik ist vor dem Hintergrund des gerade novellierten Telekommunikationsgesetzes (TKG) besonders relevant“, sagt Mende und mahnt an: „Mit der Neufassung des TKG ist der Gesetzgeber noch näher an die Seite der Telekommunikationsunternehmen gerückt und hat die Einflussmöglichkeiten zum Schutz der Straßeninfrastrukturen weiter eingeschränkt.“ Insbesondere alternative Verlegetechniken – beispielsweise das Trenching oder die mindertiefe Verlegung – würden dabei eine wichtige Rolle spielen.
Darüber hinaus stehen die Geh- und Radwege beim Aufbau der Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität im Fokus. Häufig werden Ladesäulen auf den Nebenanlagen platziert, was die Problematik der Aufgrabungen weiter verschärft. Auch spielen laut Eugen Bitjukov, dritter Geschäftsführer der Ge-Komm GmbH, die Erfordernisse zur Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht eine erhebliche Rolle, „da die Anforderungen an die Geh- und Radwege häufig sogar höher sind als die an die Fahrbahnen. So hat die Anzahl der Schilder, die auf Radwegschäden und Gehwegschäden hinweisen, in letzter Zeit deutlich zugenommen.“ Es gelte dabei immer die jeweiligen Nutzergruppen zu berücksichtigen, da sich Anforderungen an Verkehrswege für Fußgänger und Radfahrer in der Rechtsprechung häufig anders darstellen würden als Anforderungen an die Fahrbahnen für den Autoverkehr.
Die Erhebung der Daten von Gehwegen erfolge in der Regel zu Fuß, während Radwege mittels speziell ausgestatteter Allrad-Kfz oder Fahrräder erfasst würden. Mende erklärt: „Die Daten werden in der Örtlichkeit bereits komplett digital erhoben und im Innendienst nach umfangreicher Qualitätsprüfung als GIS-Lösung aufbereitet. Die digitalen GIS-Projekte werden auf Wunsch mittels des WebGIS-Service www.kommunale-straßen.de bereitgestellt.“ Die dabei anfallende Administration erledigt die Ge-Komm GmbH. Nutzer können dann über das Internet rund um die Uhr, von überall und mit allen Smartdevices auf sämtliche Daten zugreifen.
Vielfach eingesetzt und geschätzt
„Unsere Individual-Lösungen werden vielfach eingesetzt und sind in der Branche geschätzt“, sagen die Ge-Komm-Geschäftsführer Mende, Klassen und Bitjukov unisono. Dabei sei jedoch klar, dass die Ergebnisse von Zustandserfassungen und -bewertungen allein in der Regel keinesfalls ausreichen würden, um eindeutige Prioritätenlisten zu erstellen. „Auch nach Abarbeitung der gravierendsten Verkehrssicherungspflichtschäden wird man in der Praxis in jeder Kommune immer eine Vielzahl von Verkehrsflächen finden, die nicht alle auf einmal und sofort beseitigt werden können“, so Klassen. Um in dieser typischen Ausgangssituation die richtige Prioritäten-Reihenfolge in Form eines Rankings zu schaffen, bedarf es klarer Kriterien und Gewichtungen. An diesem Punkt setzt die Entscheidungsmatrix XChoice.de an (BUSINESS GEOMATICS berichtete in der Ausgabe Nr. 6/2020) und hilft bei der Erstellung von transparenten Prioritätenlisten. Durch die Definition von Maßnahmenkategorien zur Schadensbeseitigung lassen sich sinnvolle Sanierungsarbeiten zu Paketen zusammenfassen, die dann vom eigenen Bauhof, oder auch mittels externer Unterstützung, wirtschaftlich abgearbeitet werden können.
„Ideal wäre es, wenn mehr Kenntnis über geplante Aktivitäten der Ver- und Entsorger vorhanden wäre. Aber genau das ist nicht immer der Fall – häufig auch, weil zu wenig abgestimmt und koordiniert wird“, so Mende. „Genau an diesem Punkt sollte angesetzt werden, um die sich bietenden Vorteile für beide Seiten zu nutzen. Aktivitäten der Versorger und der Abwasserentsorgung bieten ja schließlich auch erhebliche Chancen. Durch abgestimmte Koordination lassen sich Synergien in erheblichem Umfang nutzen – zum Vorteil der Nutzer und der kommunalen Budgets.“ (jr)