RIEGL, österreichischer Spezialist für das Laserscanning, hat auf der INTERGEO 2022 eine ganze Reihe von Produktneuerungen vorgestellt. Dazu gehört eine neue Generation terrestrischer Laserscanner – insbesondere der RIEGL VZ-600i-Scanner rückte in den Fokus. Er bietet eine 3D-Positionsgenauigkeit von 3 Millimetern, weniger als 30 Sekunden Scanzeit für hochauflösende Scans mit 6 Millimetern Punktabstand in 10 Metern Entfernung, mehr als 60 Scanpositionen/Stunde bei gleichzeitiger Datenregistrierung, ein Gewicht von weniger als 6 Kilogramm, einen Lasertakt von 2,2 Megahertz, drei interne Kameras und einen integrierten GNSS-Empfänger sowie die Möglichkeit einer kinematischen Datenaufnahme. Diese Hauptmerkmale beschleunigen nach Angaben des Herstellers den Workflow im Innen- und Außenbereich, beispielsweise in den Bereichen AEC, BIM, Bestandsvermessung, forensische Untersuchungen und Unfallerhebungen, Archäologie und Denkmalschutz, Forstwirtschaft und vielen mehr.
Im Bereich Airborne Laserscanning hat RIEGL zudem die Modelle RIEGL VQ-1260 und RIEGL VQ-1460 vorgestellt. Neben dem Flaggschiff des RIEGL-Scanner-Portfolios für Wide Area Mapping, dem VQ-1560 II-S mit seinem „Cross-Fire“-Scanmuster, bringt RIEGL darüber hinaus mit dem VQ-1260 und dem VQ-1460 zwei weitere Systeme mit linearem Scanmuster für das High Point Density & Ultra-Wide Area Mapping auf den Markt. Die neuen Geräte zeichnen sich durch eine hohe Laserpuls-Wiederholrate (PRR) von 2,2 Megahertz bzw. 4,4 Megahertz und ein gleichmäßig verteiltes und entsprechend dichtes Scanmuster sowie eine effektive Breite der Scanstreifen von 60 Grad aus. Sie ermöglichen eine große Messreichweite von bis zu 5400 Meter (bis zu 2300 Meter bei voller PRR) bei einem Zielreflexionsgrad von 20 Prozent und damit eine hohe Erfassungseffizienz aus. Bei einer Fluggeschwindigkeit von 170 Knoten und durchschnittlich 4 Punkten pro Quadratmeter ermöglicht der VQ-1260 somit eine Flächenertragsrate von 670 Quadratkilometern pro Stunde, der VQ-1460 sogar eine Flächenertragsrate von 820 Quadratkilometern pro Stunde.
Für die Kartierung mittlerer und großer Gebiete sowie von Korridoren ist der RIEGL VQ-580 II-S konzipiert. Das Nachfolgemodell des VQ-580 II hat einen höheren Messreichweite von bis zu 2.450 Metern, 2 Megahertz PRR und 1.250.000 Meter/Sekunde. Wichtig ist nach Angaben von RIEGL dabei, dass er sowohl in den neuen VQX-1 Wing-Pod als auch in kreiselstabilisierte Halterungen integriert werden kann und sich daher für den Einsatz auf bemannten Flugzeugen, Hubschraubern und Ultraleichtflugzeugen eignet.
UAV-Sensoren-Portfolio erweitert
Für UAV-basiertes Laserscanning sind die Produkte RIEGL VUX-16023 und RIEGL VUX-12023 gedacht. Die Edition „23“ weist auf ein Upgrade und eine Erweiterung im Bereich der NFB (Nadir/Forward/Backward)-Sensoren hin. Der VUX-16023 bietet bis zu 2,4 Megahertz PRR, 400 Linien/Sekunde, 10 Millimeter Genauigkeit, 5 Millimeter Präzision und einen erweiterten Messbereich von bis zu 1800 Metern bei nur 2,65 Kilogramm Gewicht. Er ist in der Lage, bis zu 32 Ziele pro Impuls zu erfassen und bietet somit laut Hersteller eine hervorragende Durchdringungsfähigkeit, z. B. für Anwendungen in der Forstwirtschaft. Dieser Sensor bietet zudem optional eine integrierte inertiale Navigationslösung für eine komfortable Systemintegration und ist für die Anbindung von bis zu 5 Kameras vorbereitet. Der VUX-12023 bietet nun eine höhere PRR bis 2,4 Megahertz, was die Effizienz bei Aufgaben mit höheren Punktdichteanforderungen weiter erhöhen soll.
Der RIEGL VQ-840-GL (siehe BUSINESS GEOMATICS Nr. 6/2022) ist für die Topo-Bathymetrie konzipiert und mit seinem leichteren Design als Ergänzung zum Hochleistungs-LiDAR-Scanner VQ-840-G gedacht. Er hat zwar die gleiche Bauform, durch eine teilweise Neugestaltung interner Komponenten und durch Ausnutzung von Leichtbaumaterialien konnte jedoch eine Gewichtsreduktion um 20 Prozent auf 9,8 Kilogramm erzielt werden. Damit eignet sich der Sensor noch besser für die UAV-Integration und UAV-basierte Anwendungen zur kombinierten topographischen und bathymetrischen Vermessung in der Küsten- und Flachwasserkartierung sowie der Flussvermessung.
Bei der RIEGL VMY-Mobile Mapping System-Reihe sind mit der Entwicklung des miniVUX-HA LiDAR-Sensors, der für den Nahbereich optimiert ist, nun auch höhere Scanraten möglich. Der Sensor ermöglicht somit bessere Punktdichten bei höheren Plattformgeschwindigkeiten. Zudem ist nur ein Mindestabstand von einem Meter nötig, wodurch die VMY-Systeme auch auf kompakten Fahrzeugen wie Elektro-Lastenfahrrädern oder Quads montiert und für Kartierungsanwendungen von beispielsweise historischen Stadtzentren, Parks oder Fußgängerzonen eingesetzt werden können.
Software-seitig sind Versionen von RiSCAN PRO, RiACQUIRE und RiPROCESS verfügbar. Zu den wichtigsten Funktionen gehören ein neuer, flexibler Datenexport für kinematische Daten, der vom Benutzer frei wählbare Arten zur Datenkachelung unterstützt, sowie leistungsstarke Werkzeuge für die kinematische Datenerfassung mit den terrestrischen V-Line-Scannern von RIEGL. (sg)