Die ESA hat die Möglichkeiten des Satellitenpositionierungsdienstes Galileo durch einen neuen High Accuracy Service erweitert, der weltweit für alle mit einem entsprechend ausgestatteten Empfänger frei verfügbar ist. Die Genauigkeit des High Accuracy Service beträgt bis zu 20 cm horizontal und 40 cm vertikal. Dies wird durch eine zusätzliche Ebene von Positionskorrekturen in Echtzeit ermöglicht, die über einen neuen Datenstrom innerhalb des bestehenden Galileosignals bereitgestellt werden. Nach monatelanger Erprobung durch ESA-Ingenieur*innen im technischen Zentrum ESTEC in den Niederlanden wurde der High Accuracy Service (HAS) von Galileo auf der Europäischen Raumfahrtkonferenz in Brüssel offiziell freigegeben. „Dieser neue High Accuracy Service bietet eine neue Dimension an Präzision, während der bereits verfügbare Open Service Navigation Message Authentication den Nutzer*innen die Authentifizierung von Galileo-Signalen ermöglicht, um das Spoofingrisiko zu minimieren. Und eine im vergangenen Jahr eingeführte verbesserte Integritätsmeldung des Signals verkürzt die Zeit bis zur ersten Korrektur und erhöht die allgemeine Robustheit von Galile“, sagt Javier Benedicto, ESA-Direktor für Navigation. Die neue HAS-Korrekturmeldung ist in das „E6“-Band des Galileo-Signals integriert, das in der Regel nicht über Smartphones und andere handelsübliche Produkte zugänglich ist, sondern nur über Hochleistungsempfänger.
Das europäische Galileosystem, das bisher aus einer Konstellation von 28 Satelliten und einem weltweiten Bodensegment besteht, ist bereits der präziseste Satellitennavigationsdienst der Welt und bietet mit seinem Open Service eine Genauigkeit im Metermaßstab. Die Europäische Union und die ESA sind bei der Entwicklung von Galileo eine Partnerschaft eingegangen, wobei die ESA als technische Behörde fungiert. In diesem Jahr feiert die Agentur das 30-jährige Jubiläum ihrer ersten Satellitennavigationsforschung.
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