Am 9. Februar 2016 startete in Thüringen im Bereich Geoinformation eine neue Zeitrechnung. Im Zuge des Landesprogramms „Offene Geodaten“ lies der Freistaat die Zugangsbeschränkungen für die Nutzung von Geodaten fallen. Seit diesem Zeitpunkt können Unternehmen, Verwaltungen und Privatleute die amtlichen Geodaten (ohne Personenbezug) mit einer „einfachen, einheitlichen und leicht verständlichen Lizenz im Internet“ nutzen, wie es auf der Website des Thüringer Landesamts für Bodenmanagement und Geoinformation (TLBG) formuliert ist.
Grundsätzlich ist es das Ziel des TLBG, die Daten möglichst nutzerfreundlich bereitzustellen, also nicht nur Profianwender zu bedienen, sondern vor allem Verwaltungsmitarbeiter und Bürger zu unterstützen, die keine GIS-Kenntnisse haben. „Es gab intensive Diskussionen um die Gestaltung der Weboberfläche und der Dienste. Wir mussten um jeden Knopf kämpfen, der nicht in der Nutzeroberfläche drin ist“, beschreibt Engel. Die radikale Fokussierung auf die Usability bedeutet eben auch, dass nicht jedes Fachfeature für Power-User aufgeführt ist. Zwar werden die Daten gemäß den geltenden AdV-Spezifikationen abgegeben, für den Prozess gilt aber: „Diese Kundengruppe nutzt die Darstellungs- und Downloaddienste oder eigene Skripte. Viel wichtiger ist uns aber, dass niemand ohne Fachkenntnisse abgeschreckt wird“, so Engel. Weniger ist mehr, das gilt für das Geoportal und ist auch verwaltungsintern relevant. „Viele Fachleute zum Beispiel in den Umweltämtern und der Kommunalverwaltung schätzen gerade den einfachen Zugriff auf die Daten“, so Engel.