Asseco hat die Leitungsauskunft in ihre SAMO-Plattform integriert und kann damit eine einfachere und schnellere Realisierung integrierter Prozesse bieten.
Bereits seit dem Jahr 2012 bietet das international tätige Softwareunternehmen Asseco eine webbasierte Lösung für die Leitungsauskunft an. Kunden aus den Bereichen Energiedienstleistung, Telekommunikation, Kommunen und Industrieunternehmen setzen auf diese Lösung. Im Zuge der Weiterentwicklung hat das Unternehmen die Auskunftslösung seit 2019 in die unternehmensweite Lösung SAMO integriert.
Die durchgängig webbasierte Plattform steht im Zentrum der Produktstrategie des Unternehmens. SAMO steht für Strategisches Asset Management & Operations und unterstützt jegliche Bereiche des Infrastrukturmanagements, insbesondere von räumlich verteilten Anlagen und Netzen. Da auch die webbasierte Auskunftslösung in die Plattform integriert ist, bestehen nun keine zwei verschiedenen Softwarearchitekturen nebeneinander. Die eingebettete Auskunftslösung soll es so ermöglichen, alle Prozesse für die Beauskunftung von Leitungen und Versorgungsanlagen einfacher, schneller und effizienter zu digitalisieren. Sie bleibt damit normenkonform gemäß den Richtlinien DVGW GW 118 / BDEW S 118. „Der integrierte Plattformansatz ermöglicht es nun vor allem, Informationsaustausch und Prozessmanagement effizienter zu realisieren“, fasst Frank Kutter, Geschäftsführer der deutschen Tochter Asseco BERIT GmbH, zusammen.

Mit der SAMO-Plattform bietet Asseco eine webbasierte Leitungsauskunft an, die unter anderem das Infrastruktur- management, insbesondere bei räum- lich verteilten Anlagen und Netzen, unterstützt. Grafik: Asseco BERIT GmbH
Das Browserneutrale SAMO Portal bündelt Geo-Technologien, Enterprise Webservices und flexible Prozesssteuerung auf einer webbasierten Technologieplattform. „Vorteil ist die native Nutzung von Daten und GIS-Funktionen, die zugleich sehr effizient in das Prozessmanagement eingebunden werden können, so dass räumliche und/oder semantische Daten auch bei der Bereitstellung der Antworten flexibel eingebunden werden können“, sagt Kutter. Das Portal basiert auf einer SOA-Architektur (Service Oriented Architecture), mit der, so der Hersteller, verschiedene Anwendungen und Technologien flexibel verbunden, Redundanzen eliminiert und Datenflüsse minimiert werden.
Sechs Schritte zur Auskunft
Durch die Plattformstrategie ist das Portal für die Nutzung vieler weiterer Geschäftsprozesse modular erweiterbar. Wie sich diese Orientierung auf einzelne Prozesse bemerkbar machen kann, zeigt das Beispiel der Leitungsauskunft, bei der Anfragende nach der Registrierung in nur sechs Schritten Auskunft über ein Anfragegebiet erhalten können. Dabei bestimmen sie den Grund der Anfrage (Baumaßnahme, Planung oder Störung), die Priorität sowie die Adresse und die Art der Maßnahme. Im Anschluss kennzeichnen sie im Kartenfenster die Fläche des gewünschten Anfragegebiets. Die Bestandspläne werden dann automatisch auf Basis der gesetzten Flächen erzeugt. Werden weitere Dokumente zur Spezifizierung der Anfrage benötigt, können diese im SAMO Portal hochgeladen werden. Im letzten Schritt erhalten Anfragende eine Zusammenfassung zur Prüfung der eingegebenen Daten. Abschließend werden im Portal alle notwendigen Dokumente zum Download zur Verfügung gestellt.
Falls der Anlagenbetreiber bei bestimmten Netzabschnitten keine vollautomatische Auskunft ermöglichen will, kann er im Backend-GIS Sperrgebiete hinterlegen. Somit wird der Auskunftsprozess gewissermaßen unterbrochen und die zuständigen Mitarbeiter informiert. Diese können dann die Auskunft individuell gestalten, um etwa persönlich mit dem Anfragenden in Verbindung zu treten oder die Auskunft mit notwendigen Zusatzinformationen zu versehen. Die Dokumente können dann auch mobil vor Ort bereitgestellt werden.
Grundsätzliches Ziel ist aber die Möglichkeit zur vollständig automatisierten Auskunft. „Dabei ist die Lösung viel mehr als nur ein Web-Zugang zum GIS und bietet eine simple, auch für Nicht-Experten optimierte Benutzerführung und -oberfläche“, so Kutter. Das Erscheinungsbild kann entweder im SAMO-Design auf Basis der Designsprache „Google Material Design“ oder voll und ganz in der Corporate Identity des einsetzenden Unternehmens umgesetzt werden. „Die Bearbeitungs- und Durchlaufzeiten von Anfragen werden mit SAMO Portal deutlich reduziert und auch der Kundenservice verbessert sich aufgrund der hohen Benutzerfreundlichkeit“, so Kutter. Darüber hinaus ermöglicht es das SAMO-Lösungskonzept, weitere Module (etwa Enterprise Asset Management System, GIS oder Workforce Management-Lösung) zu einem vollintegrierten System unter Beibehaltung zentraler Datenhaltung und gleichartiger UI/X auszubauen.
Ein weiteres Ergebnis des Portaleinsatzes ist die automatisch entstehende Übersicht über alle Anfragen im Backend-GIS, da dort alle Anfrageflächen als Objekte registriert werden, sowie das Anfragearchiv. Mit zunehmender Prozessautomatisierung werden, so Asseco, mehr Überwachungs- und Berichtssysteme benötigt, um im Störungsfall schnell eingreifen zu können. Daher will das Unternehmen solche Aspekte bei den Weiterentwicklungen verstärkt fokussieren. Konkret soll auch die Mensch-Maschine-Schnittstelle weiter optimiert werden. Dazu gehören Funktionen rund um Dateneingabeassistenten, Spracheingabe oder Omnichannel-Unterstützung. (sg)