Die Stadt Wien verstärkt die Digitalisierung des Straßenverkehrs: um Staus und Emissionen zu verringern und die Verkehrsverhältnisse in der Stadt zu verbessern, plant die österreichische Hauptstadt im Rahmen des Projekts „Verkehrsmanagement 2.0“ eine ganze Reihe von Maßnahmen. So wird das intelligente Verkehrsmanagementsystem auf Basis der Software PTV Optima der PTV-Group jetzt um neue und innovative Funktionen für eine noch bessere Daten-Nutzung erweitert. Im Fokus stehen dabei die Lichtsignalanlagen.
Mit dem Großprojekt soll Wiens intelligentes Verkehrsmanagementsystem, das bereits heute zu den fortschrittlichsten der Welt gehört, weiter ausgebaut werden. Die PTV Group agiert in diesem Projekt als Subunternehmen der beauftragten Kapsch TrafficCom für den Teilbereich „Verkehrserkennung”. Die Stadt Wien und ITS Vienna Region haben dafür bereits seit vielen Jahren die Echtzeit-Lösung PTV Optima im Einsatz. Die smarte Software liefert nicht nur Live-Informationen zur aktuellen Verkehrslage, sondern ermöglicht auch detaillierte Verkehrsprognosen bis zu 60 Minuten im Voraus, um sowohl auf geplante als auch ungeplante Ereignisse angemessen reagieren zu können. Die PTV-Lösung wird nun erweitert, um bestehende Ampelsteuerungen zu überprüfen und ggfs. zu verbessern.
Integration von Ampeldaten
Für die Pilotregion um die Ringstraße und den Donaukanal werden in einem ersten Schritt die Daten der Ampeln über eine Schnittstelle in das Verkehrsmanagementsystem integriert. Statt wie üblicherweise an Knotenpunkten mit Schätzungen zu arbeiten, fließen durch diese Erweiterung die genauen Schaltdaten der Lichtsignalanlagen in PTV Optima ein. Durch diese erhöhte Detailgenauigkeiten können noch präzisiere Durchflussraten ermittelt werden.
Wiens Verkehrsmanagementsystem wird zudem um ein Simulationstool (PTV Optima Mikro) ergänzt. Auszüge aus der aktuellen Verkehrslage können in der Simulation analysiert und die Wirkung der Ampelschaltung auf das Verkehrsgeschehen überprüft werden. Im Zusammenspiel ermöglichen die beiden Erweiterungen, die Schaltung der Ampeln noch besser anzupassen und weiter zu optimieren.
„Der Verkehrsfluss wird sich durch diese beiden Funktionen noch mal deutlich verbessern. Wir gehen davon aus, dass sich die Zahl der Fahrzeugstopps in der Pilotregion wesentlich reduzieren lässt. Und das bedeutet nicht nur weniger Warte- und Fahrzeit für alle Verkehrsteilnehmenden, sondern auch deutliche weniger Emissionen“, sagt Christian Haas, CEO der PTV Group. „Wir arbeiten schon seit Jahren hervorragend mit ITS Vienna Region und der Stadt Wien zusammen und sind stolz darauf, bei diesem fortschrittlichen Projekt dabei zu sein.“
Dass Wien zu den innovativen Mobilitäts-Regionen Europas zählt, zeigt auch eine weitere Maßnahme des Projekts “Verkehrsmanagement 2.0”: So startete Ende 2021 die Pilotphase für die Smartphone-App Grüne Welle Wien, über die Ampelanlagen in der City intelligent mit Verkehrsteilnehmer*innen kommunizieren. Auch so sollen Staus reduziert werden. (jr)