Die Ge-Komm GmbH hat ein Online-Tool entwickelt, das die Planung von grundhaften Straßenerneuerungen für Anlieger leichter begreifbar macht. Das sorgt für mehr Akzeptanz für notwendige Maßnahmen auf Seiten der (zahlenden) Bürger.
Die kommunale Verkehrsinfrastruktur stärken und dabei auf individuelle sowie passgenaue Lösungen setzen, das ist das Ziel der Ge-Komm GmbH aus dem Osnabrücker Land. „Nicht in jeder kleineren und mittleren Kommune lassen sich Lösungen sinnvoll umsetzen, die in Großstädten oder bei klassifizierten Straßen zielführend sind“, betonen die – für diesen Bereich zuständigen – Ge-Komm-Geschäftsführer Bernd Mende und Alexander Klassen. „Es gilt, die jeweils sinnvollste Strategie zu finden und umzusetzen.“ Als unabhängiges Planungs- und Beratungsbüro hat sich die Gesellschaft für kommunale Infrastruktur unter anderem auf das Thema Straßen und Mobilität spezialisiert. Das Leistungsspektrum reicht dabei von der Soft- ware- und Prozessberatung über Schulungen und Dienstleistungen rund um die Verkehrsinfrastruktur auf kommunaler Ebene bis hin zur Entwicklung und Umsetzung individueller Erfassungs-, Bewertungs- und Erhaltungskonzepte.
„Unsere besondere Stärke liegt darin, die Sorgen und Nöte der Kommunen im Bereich Straßen-Wege-Plätze zu kennen“, sagt Bernd Mende. „Durch jahrelange Projekterfahrungen und meine langjährige Tätigkeit als Dozent bei kommunalen Studieninstituten und Verwaltungsakademien in ganz Deutschland hat die Ge-Komm GmbH stets ein offenes Ohr für die jeweiligen Problem- und Aufgabenstellungen. Wir wissen aus der Praxis, wo den Kommunen der Schuh drückt und bieten gezielt unsere Leistungen zur Unterstützung an.“
Ein vielgeschätzter Vorteil
Konkret drückt sich diese Unterstützung dann unter anderem durch Produkte wie das Ge-Komm-WebGIS-Portal www.kommunale-straßen.de aus. Hierin lassen sich die Ergebnisse der Straßenbestands- und Zustandserfassung einstellen. „Die Ergebnisse sind dann online von allen Smartdevices – also Smartphones, Tablets, Notebooks oder PCs – abrufbar“, erklärt Alexander Klassen. „Gleichzeitig kümmert sich die Ge-Komm GmbH um die EDV-Administ- ration für die Nutzer. Ein bei Kommunen vielgeschätzter Vorteil.“
Neben www.kommunale-straßen.de haben die Experten auch weitere WebGIS-Lösungen eingeführt – das sind beispielsweise www.wirtschaftswegekonzept.de oder www.radwege- konzept.de. Mit www.xchoice.de hat die Ge-Komm außerdem eine Lösung entwickelt, in der komplexe Entscheidungskriterien im Vordergrund stehen. „Unsere Speziallösungen werden vielfach eingesetzt und sind in der Branche geschätzt“, sagen die Ge-Komm-Geschäftsführer unisono. Dabei sei jedoch auch klar, dass die Ergebnisse von Straßenzustandserfassungen und -bewertungen allein in der Regel keinesfalls ausreichen würden, um eindeutige Prioritätenlisten zu erstellen. „In der Praxis wird man in jeder Kommune immer eine Vielzahl von Straßen finden, deren Zustand oberhalb des Schwellenwertes liegt und somit als erneuerungsbedürftig gilt“, so Klassen und Mende.
Um in dieser typischen Ausgangssituation die richtige Prioritäten-Reihenfolge in Form eines Rankings zu schaffen, bedarf es klarer Kriterien und Gewichtungen. Das können beispielsweise Straßenart beziehungsweise -typ, ÖPNV-Belastungen, der bauliche Zustand von Kanälen und Leitungen, die Anwohnerdichte oder Verkehrssicherungsaspekte sein. „Die Kriterien sind jedoch stets individuell zu definieren“, betont Mende. „Sie können sehr unterschiedlich sein und müssen immer passgenau formuliert werden.“
Neuer Service sorgt für Transparenz
Neben den am Markt bereits etablierten Lösungen hat die Ge-Komm GmbH mit www.straßenbaukasten.de einen neuen Service entwickelt. „Unsere neue Lösung setzt genau dort an, wo es bisher an vielen Stellen zu konfliktträchtigen Diskussionen kam: Nämlich bei den Anliegerversammlungen im Zuge von Straßenerneuerungsvorhaben“, so Klassen.

Die Ge-Komm GmbH unterstützt Kommunen beim Umgang mit der kommunalen Infrastruktur und entwickelt dafür Lösungen sowie Strategien. Foto: Ge-Komm GmbH
Eine typische Aufgabenstellung im Zuge einer solchen Anliegerversammlung ist der Diskurs der Straßenbauexperten mit den Bürgern. Hierbei müssen die Fachleute den häufig beitragszahlenden Anliegern komplexe technische Zusammenhänge und die dadurch bedingten Kosten so erklären, dass auch Laien diese Kausalitäten verstehen können, sagt Mende: „Es gilt, die zahlreichen technischen Vorgaben gemäß den Regelwerken und Empfehlungen zu berücksichtigen und für die Straßenbau-Laien leicht verständlich aufzuarbeiten.“ Nur auf diese Art und Weise, so der Ge-Komm-Geschäftsführer, könne ein Straßenerneuerungsprojekt auf Akzeptanz bei den Anliegern stoßen.
Dabei wurde das Online-Tool www.stra- ßenbaukasten.de direkt aus der Praxis heraus entwickelt. Es ermöglicht eine intensive Einbindung der Öffentlichkeit und von allen Beteiligten in die Entscheidungsprozesse, führen Klassen und Mende aus. „Mit www.straßenbaukasten.de können die Kommunen gemeinsam mit den Bürgern im Rahmen einer Anliegerversammlung mit Werkstattcharakter die Straße direkt vor der eigenen Haustüre entwickeln“, erklären die Geschäftsführer. „Die Kosten sind dabei für jeden zu jeder Zeit im Blick. Auf diese Weise steuert www.straßenbaukasten.de den transparenten Prozess und fördert den fachlichen Dialog.“
Wie funktioniert das?
Die kommunalen Straßenbauexperten geben bei der Anliegerversammlung die Länge des Abschnittes und die verfügbare Breite des Straßenflurstücks in die Datenmaske des Tools ein. Nun werden die Querschnittselemente – also die Fahrbahn, Gehwege, Grünstreifen o.ä. – mit deren jeweiligen Breite in das System implementiert. „Über technische Aspekte wie beispielsweise Aufbaudaten gemäß den Belastungsklassen müssen sich die Anwender hierbei keine großen Gedanken machen. Diese Daten sind modifizierbar hinterlegt und werden von www.straßenbaukasten.de automatisch berücksichtigt“, berichtet Klassen.
Außerdem seien, so der Geschäftsführer der Ge-Komm GmbH, die Kosten der Baumaßnahme jederzeit im Blick. „www.straßenbaukasten. de lässt unterschiedliche Baukosten-Tabellen sowie individuelle Prozentsätze gemäß bestehender KAG-Satzungen zu und bietet hierfür entsprechende konfigurierbare Einstellmöglichkeiten an“, führt Klassen aus. „Auf Basis des kommunalspezifischen Verteil-Maßstabs werden die Kosten dann pro Einzel-Quadratmeter Grundstücksfläche der Beitragszahler heruntergebrochen und jeweils permanent aktuell ausgewiesen.“
Die Anlieger können auf diese Weise nachvollziehen, wie sich ihre Straße entwickelt und wie sich die Kosten im Einzelnen zusammensetzen. „Unsere Lösung macht komplexe technische Zusammenhänge damit auch für Nicht-Straßenbauexperten leicht verständlich. Konstruktive Gespräche zwischen Straßenbaufachleuten und Anliegern sind somit möglich und Diskussionen lassen sich auf fachlicher Ebene führen“, beleuchtet Mende die Vorteile des Online-Services. „Die Bürger erkennen immer sofort, welchen Einfluss Ausstattungen wie Beleuchtung, verkehrsberuhigende Maßnahmen, Bäume und weitere auf die Kosten haben – und, dass diese keine bestimmenden Kostenfaktoren darstellen.“ (jr)