In Zusammenarbeit mit der Zeitung „Der Tagesspiegel“ haben Stadtplanerinnen und Stadtplaner der TU Berlin umfassende, interaktive Karten erstellt, die weiße Flecken – also Verkehrslücken, wo die Menschen lange Wegstrecken zu Fuß zurücklegen müssen, um den nächsten Bus, die Tram, U- oder S-Bahn zu erreichen, im Berliner Nahverkehr aufzeigen. Die Daten basieren unter anderem auf Befragungen von Verkehrsplanern und Politikern nach den Ursachen der teilweise schlechten Anbindung. Zudem wurde nach Lösungen gesucht, die eine lebenswerte Stadt für alle möglich machen könnten. Dafür berechneten die Forscher die Netzdichte der mehr als 6400 Bushaltestellen, 173 U-Bahnhöfe, 133 S-Bahnhöfe und knapp 800 Tramhaltestellen innerhalb des Berliner Stadtgebiets. Welche Fläche decken sie jeweils ab, wenn Fahrgäste von dort 300, 500 oder 1000 Meter weit zu ihrem Ziel laufen müssen? Daraus geht hervor, welche der Häuserblöcke in Berlin gut angeschlossen sind oder nicht. Eine weitere Untersuchung stellt dar, wo Stadtgebiete mit überdurchschnittlich vielen älteren Einwohnern schlecht angebunden sind.
Beteiligt an dieser „Data Story“ ist neben CHORA und Tagesspiegel auch das Zentrum für Technik und Gesellschaft der TU Berlin. Das Projekt ist eingebettet in das europäische Projekt Smart Sustainable District (SSD), das nach Lösungen sucht, wie städtische Quartiere ihren Energieverbrauch reduzieren und insgesamt ressourceneffizienter wirtschaften können. Ziel ist die Schaffung von Lebensräumen, die von hoher Qualität zeugen sowie den zukünftigen Herausforderungen des Klimawandels gewachsen sind. Die Rolle des Fachgebiets CHORA besteht unter anderem darin, Szenarien geplanter Projekte zu entwickeln sowie Strategien zur Umsetzung integrierter Infrastrukturprojekte.