Alles aus einer Hand: Das ungarische Unternehmen Envirosense Hungary Ltd. liefert hochwertige Vermessungsdaten und maßgeschneiderte Klassifizierungen. Die Datenqualität steuert es über den gesamten Workflow, einschließlich der Sensorik. Dafür setzt das Unternehmen auf Technologie von Leica Geosystems.
Deutschland gilt als das Geburtsland der Vermessung. Geodätisches Know-how ist weit verbreitet, auch bei den Anwendern. Bei Versorgern, Infrastrukturbetreibern oder der Öffentlichen Hand arbeiten viele Spezialisten. In anderen Staaten sieht das jedoch anders aus.

Für seine Vermessungsprojekte nutzt die Envirosense Hungary Ltd. sowohl LiDAR- als auch fotogrammetrische Aufnahmen. Die Hardware liefert Leica mit
einem Doppelkopf-Luftbildsensor mit RGBN-Kamera. Foto: Leica Geosystems
So zum Beispiel in Ungarn. Nicht nur fehlt es hier oft an Wissen und entsprechendem Fachpersonal für die Verarbeitung von Daten im Vermessungsbereich, sondern auch an Vorstellung der Möglichkeiten, die die Geoinformatik im Allgemeinen mit sich bringt. Peter Enyedi, Leiter der LiDAR-Abteilung bei der Envirosense Hungary Ltd., beschreibt das Dilemma: „Oft gibt es Probleme, für deren Lösungen erst gar nicht an Luftbildtechnologien gedacht wird oder wo noch ein entscheidender Entwicklungsschritt für die Nutzbarmachung der Daten fehlt.“
Doch genau darauf ist das ungarische Befliegungsunternehmen eingestellt und beliefert Versorger, Infrastrukturbetreiber oder die Öffentliche Hand nicht nur mit bloßen Vermessungsdaten, sondern anwendungsbezogenen Datenprodukten: Dazu gehören beispielsweise nicht nur Luftbild- oder LiDAR-Aufnahmen, sondern dazu gleich die geforderten Klassifizierungen und Objekteidentifikationen. Envirosense übernimmt also alle nötigen Schritte, um qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen. Dafür setzt das Befliegungsunternehmen schon zu Beginn des Prozesses auf High-End-Technologien der Leica Geosystems AG. Besonders wichtig ist dem Unternehmen dabei die Kombination aus LiDAR- und photogrammetrischen Aufnahmen.
Kombination für bessere Aufnahmen
„Die Wahlmöglichkeit zwischen Photogrammetrie- und LiDAR-System bildet die Basis für unsere Projekte. Unsere Datenprodukte können zum Beispiel Bäume und Vegetation enthalten“, sagt Enyedi und führt weiter aus: „Deshalb benötigen wir eine 4-Kanal-Kamera. Radiometrie und Licht- Sampling sind wichtig für die Segmentierungsaspekte. Wir arbeiten zudem intensiv mit hyperspektraler LiDAR-Datenfusion.“
Für die Aufnahmen setzt Envirosense ALS-Technologie von Leica in Verbindung mit der Leica RCD30 Medium Format RGBN-Kamera für die Vermessung aus der Luft ein. Am Boden wird der Leica Viva CS15-Feld-Controller genutzt. Die RCD30 wiegt – je nach Ausführung – knapp vier Kilogramm und eignet sich damit auch für den Einsatz an UAV. Sie kann in alle luftgestützten LiDAR-Sensoren von Leica sowie andere Sensoren von Drittanbietern integriert werden und ergänzt damit die Aufnahme von Punktwolken um RGBN-Bilddaten. „Unsere Produkte müssen hochgenau und hochaufgelöst sein sowie den aktuellsten Fotogrammetrie- und LiDAR-Standards entsprechen“, begründet Gregory Lucas, Leiter der Fotogrammetrie-Abteilung von Envirosense, den Einsatz des Leica Doppelkopf- Sensors mit RGBN-Kamera.
Datenextrahierung für Entscheidungsgrundlagen
Leica Geosystems hat seine neueste UAV-Lösung – Leica Aibot – vorgestellt. Leica Aibot deckt den Workflow für professionelle Vermessung, Geo-Kartierung und Anlagenprüfung ab. „Bei der Überarbeitung unseres UAV-Programms haben wir uns auf die Integration der kompletten Prozesse in ein umfassendes Leica Geosystems-Ökosystem konzentriert“, erklärt Valentin Fuchs, Leiter des UAV-Programms von Leica Geosystems. „Von der Vermessung bis zu Inspektion unterstützt die Aibot-Lösung einen einzigen, durchgängigen Workflow, wahrt dabei aber trotzdem Open-Source-Kompatibilität.“ Der Workflow basiert auf dem UAV-Modell M600 PRO von DJI, einem führenden UAV-Hersteller. Software und Sensorintegration stammen aus dem Produktangebot von Leica: Infinity für Vermessungsaufgaben, Cyclone für die Verarbeitung von Laserscanning-Daten, das Partnerprodukt 3D Reshaper für die Punktwolkenverarbeitung und ConX für Anwendungen am Bau. Die UAV-Lösung ist in zwei Varianten, abgestimmt auf Anwender unterschiedlicher Segmente, erhältlich: Leica Aibot SX, die sich auf Geodäten spezialisiert, und Leica Aibot CX mit Schwerpunkt Bau-Anwendungen. (vb)
Envirosense nutzt die Sensoren von Leica für verschiedene Anwendungen, etwa bei der Öffentlichen Hand, Versorgern oder Infrastrukturbetreibern. So erstellt das Befliegungsunternehmen nach erfolgten Bild- und Punktwolkenaufnahmen zum Beispiel Geländemodelle für die Wasserwirtschaft, Vegetationskarten oder modelliert Überschwemmungsszenarien und hilft mit seinen Aufnahmen bei der Stadtplanung. Dafür extrahiert das Unternehmen mittels objektbasierter Verfahren verschiedene Elemente aus den gewonnenen Datensätzen – so etwa Arten von Dächern, Kamine, Straßenbeläge, Stromleitungen, Bäume, Vegetation und mehr. Dadurch können unter anderem Objekte auf Hausdächern wie Klima- oder Photovoltaikanlagen identifiziert werden. „So lässt sich zum Beispiel das Sonnenenergiepotenzial einer Stadt ermitteln“, sagt der Leiter der LiDAR-Abteilung bei Envirosense. Das Unternehmen erstellt mit solchen Verzeichnissen maßgeschneiderte Datenprodukte, die dann die Grundlage für Entscheidungen und weitere Analysen der auftraggebenden Kunden bilden.
„Die Vielzahl von Objekten, die wir extrahieren und kartieren, ist ein Ergebnis der Qualität der mit dem Luftbildsystem erfassten Daten und der Fortschritte, die wir mit unseren Kartierungs- und Klassifizierungsmethoden erzielen“, sagt Enyedi. „Wir planen eine Erweiterung unserer Leistungen für das Stadtmanagement“, kündigt Gregory Lucas von Envirosense an und fügt hinzu: „Und wir werden weiterhin mit den Luftbildsensoren und Kameras von Leica Geosystems arbeiten, da sie uns bei Projekten dieser Art maximale Effizienz ermöglichen.“ (vb)