Telekommunikationsanbieter M-net hat mit der Lösung von Tableau eine präzise Deckungsbeitragsrechnung für alle Leitungen, Anschlüsse und Versorgungsgebiete eingeführt, mit der sich die Regionen und Gebiete in Kartenform visuell analysieren lassen.
Der Wettbewerb im Telekommunikationsmarkt nimmt seit Jahren zu. Die erzielbaren Marktpreise sinken und die Zahl der Anschlüsse mit geringen Bandbreiten ist allgemein rückläufig. In dieser Situation ist es sehr schwierig zu beurteilen, welche Kunden noch rentabel versorgt werden können, welche Gebiete durch Investitionen in neue Infrastruktur zukünftig noch Wachstumspotenziale versprechen und wie sich Veränderungen durch Preisverfall, neue Technologien oder zusätzliche Wettbewerber auf das eigene Geschäft auswirken. Denn die jeweilige Kostensituation ist abhängig von individuellen Faktoren, wie Leitungskosten, Abschreibungen, Mieten für Gebäude und Anlagen, Erschließungskosten, Instandsetzungskosten oder Nutzungsintensität.

Cockpit: Interaktives Dashboard zur Erschließung und Entwicklung von Versorgungsgebieten. Foto: Tableau Germany GmbH
Rentabilitätsberechnungen schwierig und arbeitsintensiv
Der Münchner Telekommunikationsanbieter M-net hat sich zum Ziel gesetzt, seine Rentabilitätsberechnungen bis auf den einzelnen Anschluss zu individualisieren und durch geographische Darstellungen der Umsätze und Kosten in der Lage zu sein, die Profitabilität einzelner Hauptverteiler, Leitungen oder ganzer Regionen grafisch interaktiv ermitteln zu können. Früher mussten die gesamten Kostendaten manuell in Tabellen zusammengeführt und den individuellen Umsätzen gegenübergestellt werden. „Zur richtigen anteiligen Aufteilung der unterschiedlichen Kostenpositionen auf die Kundenanschlüsse war ein tiefes Verständnis der einzelnen Posten erforderlich“, erinnert sich Markus Kolp, Business Intelligence Analyst bei M-net. „Die notwendigen Daten kamen aus unterschiedlichsten Quellen, wie zum Beispiel SAP, Billing, Fremdrechnungen für gemietete Leitungen, Adressdaten, technischen Dokumenten über Leitungskapazitäten und vieles mehr.“ Das war nicht nur sehr zeit- und kostenintensiv. Es stellte einen zeitlich nur kurzfristig gültigen Schnappschuss der aktuellen Situation dar. Sobald sich Kundenzahlen oder Leitungskapazitäten im näheren Umfeld änderten, musste alles neu berechnet werden.
Werkzeug für mehr Transparenz
Deshalb startete M-net ein Projekt mit dem Ziel, diesen Missstand grundsätzlich anzugehen. „Wir wollten ein Werkzeug, das einerseits die benötigten Daten automatisch konsolidiert und individuelle Analysen einfach ermöglicht, aber andererseits auch geographische Darstellungen von Gebieten oder Regionen in Kartenform bereitstellt“, erläutert Markus Kolp. Im hauseigenen Oracle-Datawarehouse standen nicht alle relevanten Datenquellen zur Verfügung. Deshalb sollte die gesuchte Lösung auch in der Lage sein, heterogene Quellen anzuschließen und durch entsprechende Berechnungen eine realistische Kostenzuordnung zu den einzelnen Anschlüssen durchzuführen. Da M-net bereits eine ArcGIS-Desktop-Lösung für die geographische Darstellung einzelner Sachverhalte verwendete, prüfte man zunächst auch die großflächige Verwendung einer ArcGIS-Cloud-Anwendung. „Schließlich haben wir uns für Tableau entschieden“, berichtet Markus Kolp, „weil es vor allen Dingen die geographische Visualisierung am besten beherrscht hat.“ M-net kaufte zehn Tableau-Desktop-Lizenzen und entwickelte damit ein Werkzeug zur Analyse und Präsentation der kaufmännischen und technischen Informationen ihrer Kunden- und Netzlandschaft, das intern den Namen „Ausbau Cockpit“ erhielt. Inzwischen arbeiten etwa 20 Personen aus den Bereichen Strategie, Technik und Vertrieb regelmäßig mit der neuen Lösung.
Im Ausbau Cockpit lassen sich alle der über 300 angeschlossenen Hauptverteiler-Anschlussbereiche geographisch und in Listenform mit den wichtigsten Kennzahlen wie Umsatz, Kosten, Vertragsanzahl, eingesetzten Produkten oder Marktanteilen darstellen. Mitarbeiter erhalten hier Informationen über die Entwicklung dieser Kennzahlen im Zeitablauf. Außerdem gibt das Ausbau Cockpit Auskunft über die technischen Gegebenheiten des M-net-Netzes, wie zum Beispiel die Netztopologie, die Backbone-Leitungen sowie die Anbindung der Hauptverteiler und der Kundenanschlüsse mit den jeweiligen Übertragungskapazitäten. Beim Drill-Down bis auf die Detailebenen lassen sich beispielsweise die Laufzeiten oder Kosten der Verträge, wie etwa die Umsätze, Adressen oder ihre technische Anbindung, ermitteln und interaktiv erforschen. Weil im Ausbau Cockpit sämtliche Umsatz- und Kostenpositionen zusammenlaufen, stehen damit beliebige Möglichkeiten zur visuellen Deckungsbeitragsrechnung einzelner Kunden, Leitungen und Hauptverteiler oder auch ganzer Gebiete und Regionen zur Verfügung. Auf einer Karte lassen sich die jeweiligen Objekte für die Rentabilitätsberechnung einfach auswählen und automatisch entsprechend einfärben. Die Strategieabteilung nutzt die Analysen für langfristige Prognosen und zur Absicherung von Investitionsentscheidungen. Die Technik informiert sich damit über die aktuelle Anbindung oder vorhandene Netzkapazitäten bestimmter Regionen. Das Controlling erhält wichtige Erkenntnisse über die Rentabilität von Kunden oder Infrastruktur-Elementen.
Integration in bestehende IT-Infrastruktur

M-net versorgt mit seinen ca. 840 Mitarbeitern rund 380.000 Geschäfts- und Privatkunden im süddeutschen Raum mit Telefon, Internet und Fernsehen. Foto: M-net Telekommunikations GmbH
Tableau kommt auch bei anderen Anwendungen zum Einsatz. So überwacht die Technikabteilung die Verkehrsdaten des Netzwerks, führt Performanceanalysen durch, identifiziert Fälle besonders hohen Datenverkehrs oder wertet Fehlermeldungen nach Häufigkeiten und Bearbeitungszeiten aus, um den Servicegrad zu optimieren. In der Finanzabteilung überwachen Mitarbeiter mit Tableau das Zahlungsverhalten der Kunden, ermitteln Bonitätsrisiken, analysieren die Entwicklung offener Posten und wehren Betrugsversuche ab. Und schließlich untersuchen Mitarbeiter der Strategieabteilung unter dem Stichwort „Customer Intelligence“ allgemeine und regionale Trends bei den Kunden-, Vertrags-, Umsatz-, Kosten-, Nutzungs- und Wettbewerbsdaten, um für zukünftige Anforderungen rechtzeitig Vorsorge leisten zu können. Während für die Nutzung von Tableau-Cockpit eine gewisse Schulung nötig war, brauchte es für die Tableau-Desktop-Software keine externe Unterstützung: „Wir haben uns komplett selbstständig in Tableau eingearbeitet“, erklärt Markus Kolp. „Die Tableau-Onlinedokumentation und die Tableau-Community waren dabei eine große Hilfe.“ Die neue Tableau-Lösung habe die Arbeit vieler M-net-Mitarbeiter erheblich erleichtert. Technische Analysen oder Rentabilitätsbetrachtungen stünden heute übersichtlich am Bildschirm per Mausklick zur Verfügung.
Arbeiten mit Tableau-Cockpit


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Tableau hat es mittels nativen Konnektoren ermöglicht, Informationsquellen die bisher nicht im Datawarehouse vorlagen, in die Berechnungen mit einzubeziehen. Diese Quellen sollen nun nach und nach auch in das Datawarehouse übernommen werden. Damit können die M-net-Techniker heute die Auswirkungen vorhandener oder zukünftiger Anschlusszahlen auf die Netzwerkperformance prognostizieren, bei Bedarf zusätzliche Leitungskapazität anmieten oder überflüssige Leitungen abkündigen. Dabei erleichtern die Kartenansichten mit den je nach Ausprägung der gewünschten Kennzahl automatisch eingefärbten Objekten die schnelle Erfassung der Zusammenhänge ungemein. „Wir erkennen heute auf einen Blick Gegebenheiten und die Gründe dafür, die früher bei der Betrachtung von Tabellen nur sehr schwer oder gar nicht entdeckt werden konnten“, erläutert Markus Kolp.
Optimierungspotential
Durch die Transparenz der M-net-Netztopologie und der Einnahmen-Ausgaben-Situation jedes einzelnen Kundenanschlusses konnte das Unternehmen unrentable Hauptverteiler-Gebiete identifizieren. M-net hat bereits damit begonnen, gezielte Maßnahmen – zum Beispiel den Einkauf günstigerer Leitungen, die Reduzierung von Leitungsanbindungen, die Verstärkung des Gebietsvertriebs oder den kompletten Rückzug aus unrentablen Regionen – zu ergreifen, um die Profitabilität in diesen Gebieten wieder herzustellen oder zu verbessern. Zukünftig möchte M-net sämtliche geographischen Analysen und Reports, die bisher manuell mit ArcGIS erstellt und per Hand versandt wurden, auf automatisierte, interaktive Tableau-Dashboards umstellen. Auch sollen die gewonnenen Erkenntnisse aus der Anwendung des Ausbau Cockpits sowie neu entstandene Anforderungen für seine Weiterentwicklung genutzt werden, um auch zukünftige Fragestellungen durch Fakten besser abzusichern und Entscheidungen zu erleichtern. Beispielsweise möchte man zukünftig alle – also auch die bisher nicht von M-net erschlossenen – Standorte von Telekom-Hauptverteilern sowie Markt- und Wettbewerbsinformationen in das Ausbau Cockpit integrieren.