Im Rahmen des Projekts „Flugzeuggetragenes Mehrkanal-Radarsystem für die Maritime Sicherheit“ hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Juni 2016 eine Flugkampagne in der Nordsee durchgeführt. Die Ergebnisse des Projekts sollen die Identifikation von Schiffen erleichtern und zu einem verbesserten „Maritimen Lagebild“ führen. Hintergrund war, dass bei den bisher verwendeten Radarsignal-Verarbeitungsalgorithmen fahrende Schiffe aufgrund des Doppler-Effekts mitunter stark verschmiert und bis zu mehreren hundert Metern versetzt von deren tatsächlicher Position im Radarbild erscheinen, so das DLR. Mit neuen Algorithmen, die mit den Daten der Flugkampagne entwickelt werden, können die ursprünglich verschmierten Schiffe schärfer abgebildet und auch deren tatsächliche geografische Positionen genauer bestimmt werden. Durch Kreisflüge und innovative Prozessierungsmethoden sollen die Schiffe mehrere Minuten bis zu einigen Stunden lang über einen Winkelbereich von 360° beobachtet und hochauflösend abgebildet werden können.
Bei der Flugkampagne kamen das flugzeuggetragene Radarsystem F-SAR des DLR-Instituts für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme und das Schiff BP 24 „Bad Bramstedt“ der Bundespolizei See zum Einsatz. Dabei wurden Radardaten des kontrolliert fahrenden Polizeischiffs aufgezeichnet, dass sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Fahrtrichtungen bewegte.