Das DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik entwickelt ein neues Verfahren zur Erfassung von städtischen Verkehren mittels funkbasierten Telekommunikationstechnologien Bluetooth und WiFi. In Zusammenarbeit mit der Taxi Berlin TZB GmbH wird das neue Sensorsystem, das Verkehrsdaten aus dem fahrenden Fahrzeug heraus detektiert, nun in einem Taxiflottenversuch auf den Straßen Berlins getestet.
Mit dem System sollen sich die Verkehrsteilnehmer in einer Art kooperativer Verkehrserfassung gegenseitig erkennen. Mitgeführte mobile Endgeräte wie Smartphones, Headsets und Navigationsgeräte oder auch fest installierte On-Board-Systeme und Autoradios geben Auskunft darüber, wo und zu welcher Zeit sich ein Verkehrsteilnehmer befindet. Auf diese Weise soll jeder einzelne Verkehrsteilnehmer selbst verkehrsrelevante Daten liefern können. Direkter Indikator für den Zustand des Verkehrs ist dabei die Reisezeit. Liegt die ermittelte Reisezeit über einem historisch ermittelten Wert, kann von Stau beziehungsweise zähfließendem Verkehr ausgegangen werden. Befindet sich dieser Wert nahe dem Historienwert, ist der Verkehr als normal- oder freifließend einzustufen. Dafür hat das Institut spezielle Sensoren entwickelt, die fest im Fahrzeug installiert sind und – während das Fahrzeug in Bewegung ist – die Bewegungsdaten an verschiedenen Stellen im Netz registrieren. Die so gewonnenen aktuellen Verkehrsdaten können direkt in die Verkehrssteuerung fließen. Das städtische Verkehrsmanagement soll so erkennen können, welche Straßen besonders stark belastet sind und kann dann entscheiden, wie die Verkehrsteilnehmer im Verkehrsnetz umgeleitet werden können. Hierdurch sollen die Reisezeiten im Verkehrsnetz insgesamt reduziert werden können. Zur Wahrung des Datenschutzes findet direkt bei der Erfassung im Sensor eine Anonymisierung durch ein spezielles Verschlüsselungsverfahren mit permanent wechselndem Schlüssel statt, so dass keine personenbezogenen Daten erhoben werden können.