Mit der Wetter API bietet die Meteomatics AG ein Tool, mit dem Wetterdaten in bestehende Geschäftsprozesse integriert werden können. Ja nach Anwendungsfall werden Daten und Schnittstelle angepasst.
Vom Wetter reden nicht nur Alle, auch viele Entscheidungen bei Konsum und im Geschäftsleben hängen davon ab, wie sich Hoch- und Tiefdruckgebiete entwickeln. Jede Branche besitzt zwangsläufig umfangreiche Erfahrungen mit den Auswirkungen des Wetters auf das Geschäft. Aber wie wäre es, wenn man diese per Knopfdruck objektiv analysieren und prognostizieren könnte? Im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz (KI), hochentwickelter Business Intelligenz (BI) und Cloud- beziehungsweise IoT-Lösungen ist das Optimierungspotenzial so groß wie nie, vorausgesetzt, man integriert Wetterdaten in die moderne Softwarelandschaft. Genau diesen Zweck erfüllt die Wetter API (Programmierschnittstelle) der Meteomatics AG. Das auf präzise Wettervorhersagen spezialisierte Unternehmen mit Hauptsitz in der Schweiz hat dieses Tool seit mehreren Jahren im Angebot und bereits in den unterschiedlichsten Branchen zur Anwendung gebracht. „Die maßgeschneiderte Integration der Wetterdaten und die daraus abgeleiteten intelligenten Analysemöglichkeiten schaffen völlig neue Erkenntisse in Sekundenschnelle“, beschreibt Martin Fengler, Geschäftsführer von Meteomatics.
Metomatics kann diese Schnittstelle für Kunden individuell anpassen, da die Anforderungen nicht nur technisch gesehen sehr individuell sind. „Jede Branche hat ihre Besonderheiten und braucht jeweils die Datenpakete, mit denen die typischen Fragestellungen beantwortet werden können“, so Fengler. Prinzipiell stehen die Wetterdaten unabhängig von der Art der Daten, der Anzahl der Orte und der Region zur Verfügung. Die Nutzer haben Zugang zu sämtlichen weltweiten Wetterdaten: Historisch, aktuell und prognostisch.
Die API wird als eine REST1-Schnittstelle angeboten. Sie umfasst Modell- und Beobachtungsdaten sowohl in Zeitreihen- als auch in Flächenformaten. Flächenformate werden zudem über eine WMS2- beziehungsweise WMS3-kompatible Schnittstelle angeboten. Geografische Daten sowie Zeitreihendaten können auch in bestimmten Dateiformaten wie etwa NetCDF miteinander kombiniert werden. Die Wetter API kann nach Angaben von Meteomatics zudem sehr einfach angebunden werden, etwa über den Data Connector. „Der Endkunde bekommt von den Berechnungen nichts mit und sieht nur das fertige Ergebnis”, beschreibt der promovierte Mathematiker.
Vielseite Anwendungsmöglichkeiten
Unter anderem kommt die Wetter API beim Softwarehaus MicroStrategy zum Einsatz. Der weltweit agierende Hersteller von Lösungen für die Analyse von Unternehmens- und Marktdaten (Business Intelligence) nutzt die Wetter API, um Optimierungspotenziale in Bezug auf Reporting und Planung auszuschöpfen und damit seinen Kunden erweiterte Mehrwerte bereitstellen zu können. Die Vielfalt der Einsatz- und Anwendungsszenarien ist dabei groß. „So können zum Beispiel Beschäftigungsverhältnisse in verschiedenen Regionen mit Witterungsverhältnissen in Zusammenhang gebracht werden – sowohl für die Vergangenheit als auch für die Zukunft. Das ist zum Beispiel in der Baubranche der Fall: Wird das Wetter schlecht, können weniger Projekte realisiert werden – und dementsprechend werden weniger Arbeiter eingestellt”, erklärt Melanie Luther, Sales Managerin bei Meteomatics. Solche Erkenntnisse liefert die Software von Microstrategy damit auf Knopfdruck. Dafür werden die Meteomatics-Wetterdaten stunden- beziehungsweise tagesscharf oder als Aggregat über längere zeitliche Perioden in die Analysen integriert.
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist etwa auch das Gebäudemanagement. Im Zuge der Digitalisierung von Gebäuden und Liegenschaften schaffen die in die API eingebundenen Wetterdaten auch hier neuartige Optimierungsmaßnahmen, die bereits bei der Nutzungskonzeption und der Energieplanung beginnen können. Konkret: Je nach Wettersituation ändert sich beispielsweise das Verhalten der Mitarbeiter im Hinblick auf ihre flexiblen Arbeitszeiten. Diese Flexibilität wiederum hat Auswirkungen auf den Energieverbrauch in einzelnen Büroräumen. Die Wetterdaten können so zum Beispiel dafür sorgen, dass die Jalousien-Steuerung automatisch optimiert wird. „Es gibt viele Bereiche insbesondere beim Energiemanagement, bei denen Wetterdaten Optimierungspotenziale freilegen“, erklärt Luther.
Im Bereich der regenerativen Energien und ihrer Produktion, in dem Wetterdaten ohnehin eine prominente Rolle spielen, ist vor allem die Echtzeitanbindung durch die API interessant. Luther dazu: „Neben standortgenauen Daten ist die Energieproduktion auch von hohen Updateraten und flexibler Nutzung abhängig. Mithilfe von koordinatengenauen Vorhersagen ist es möglich, von wetterstationsbasierten Lastgangsprognosen wegzukommen und entsprechend der Abnehmer und Energiequellen angepasste Standortdaten zu verwenden.” Vorteile, die auch die Ifesca GmbH aus Ilmenau registriert hat. Die Prognose-Experten aus Ostdeutschland haben die Wetter API von Meteomatics in ihre eigene, auf KI basierende Prognose-Software eingebettet, sodass Anwender jederzeit neue Energievorhersagen abfragen können. Hier fließen automatisch die aktuellsten Wetterdaten über die Anbindung an Meteomatics mit ein. (jr)