17.06.24 – Im aktuell startenden Projekt LaSanGe (Laserscanning für die beschleunigte Sanierung von Gebäuden), das vom Land Baden-Württemberg im Rahmen des Strategiedialogs »Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen« gefördert wird, entwickelt Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM ein optisches Sensorsystem, das neben geometrischen Gebäudedaten auch quantitative Daten zu den thermischen Eigenschaften von Fassaden und Fenstern liefern soll.
Das Mobile-Mapping-System soll in Zukunft eine Datengrundlage für die Planung energetischer Sanierungen liefern. Das Systems erfasst Gebäude von einem Fahrzeug aus. Anhand der Daten können Kommunen oder große Bauträger abschätzen, wo energetische Sanierungen besonders dringend sind und wie aufwändig die Sanierung sein wird. »Wir brauchen mehr Tempo bei der Gebäudesanierung«, meint Prof. Dr. Alexander Reiterer, Leiter der Abteilung Objekt- und Formerfassung am Fraunhofer IPM. »Unser mobiles Messsystem wird erstmals eine wirklich umfassende Datenbasis für energetische Sanierungen liefern. Damit wird sich die Planungsphase bei der Gebäudesanierung deutlich verkürzen.«
Kernelement ist ein multispektraler LiDAR-Sensor, der neben der Geometrie auch die thermischen Eigenschaften von Fenstern und Fassaden misst. Der Sensor nutzt zwei Laser unterschiedlicher Wellenlänge, um die Isolationseigenschaften von Fenstern zu bestimmen. Die optischen Eigenschaften von Fenstern sind stark wellenlängenabhängig. Das Verhältnis der rückgestreuten Signale sollte eine eindeutige Aussage zur Qualität der Fenster erlauben: Beschichtungstyp, Anzahl der Glasscheiben, etc. Ergänzend sollen konventionelle Wärmebildkameras zum Einsatz kommen. Endergebnis der Messung ist eine geometrische 3D-Punktwolke, angereichert mit Parametern zu den thermischen Eigenschaften von Fenstern und Dämmung. Diese multi-dimensionalen Daten sind räumlich und zeitlich referenziert und können in Geoinformationssysteme einfließen.