Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat Airbus als Hauptauftragnehmer für die Entwicklung von EGNOS V3 ausgewählt. Dieses europäische satellitengestützte Erweiterungssystem (Satellite Based Augmentation System – SBAS) der neuen Generation soll fortschrittliche Dienste zur Gewährleistung der Sicherheit von Menschenleben („Safety-of-Life-Services – SoL) für die europäische Luftfahrt bereitstellen und neue Dienste für Schifffahrt und Landnutzung bieten.
EGNOS V3 (European Geostationary Navigation Overlay Service) wird von der ESA im Auftrag der Europäischen Kommission und der Europäischen GNSS-Agentur (GSA) entwickelt und soll erweiterte SoL-Betriebsdienste in Europa bereitstellen. Diese werden die Genauigkeit und Verfügbarkeit von Nutzer-Positionsbestimmungsdiensten der bestehenden globalen Navigationssatellitensysteme (Global Navigation Satellite Systems – GNSS) Galileo und GPS verbessern. Im Falle einer Verschlechterung der Systemleistung sendet EGNOS V3 binnen Sekunden eine Integritätswarnung und versorgt EGNOS-Nutzer mit entscheidenden Integritätsinformationen. Dies soll künftig die Position von EGNOS als eines der führenden GNSS-Systeme festigen. Als Hauptauftragnehmer wird Airbus ein Konsortium von Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Spanien leiten. Airbus ist verantwortlich für die Entwicklung, Integration, Implementierung und Betriebsvorbereitung von EGNOS V3 sowie für die Gesamtleistung des Systems und der zentralen Recheneinrichtung zur Verarbeitung der Echtzeit-Navigationsalgorithmen. Der Vertrag hat eine Laufzeit von sechseinhalb Jahren. Rund 100 Personen und 20 Unterauftragnehmer werden an der Bereitstellung von EGNOS V3 beteiligt sein. Im Jahr 2023 soll das aktuell betriebene System durch eine Version mit Ein-Frequenzempfang ersetzt werden; nach weiteren 18 Monaten soll das endgültige Dual-Frequenz-System ausgeliefert werden.