Um die Leistungsschwerpunkte einer multifunktionalen Forstwirtschaft analysieren zu können, hat die Technische Universität Dresden (TU Dresden) das Forschungsprojekt Nowa IP gestartet. Das vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderte Vorhaben brachte ein Planungsverfahren hervor, das es Forstbetrieben ermöglicht, Nutz-, Schutz-, und Erholungsfunktionen gleichermaßen zu berücksichtigen.
Denn Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen sind Ökosystemdienstleistungen, die Waldbesitzer bei der Bewirtschaftung berücksichtigen müssen, die jedoch gleichzeitig zu Konflikten führen können. Das zeigten die Ergebnisse aus dem Nova IP-Projekt der TU Dresden. Legt der Forstbetrieb seinen Schwerpunkt allein auf die Holzproduktion, kann sich das demnach negativ auf das Ziel „Naturschutz“ auswirken.
Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) geförderte Projekt Nowa IP hatte zum Ziel, ein nutzerorientiertes Inventur- und Planungsverfahren für eine multifunktionale Waldwirtschaft zu entwickeln. Um dies zu realisieren, nutzten die Forschenden die Idee, verschiedene Ökosystemleistungen typischen Waldbildern zuzuordnen und so in objektiv messbare Größen zu wandeln. Dazu werden etwa an Probepunkten eines Bestandes in alle Haupthimmelsrichtungen digitale Fotos angefertigt. Diese werden dann über eine Analyse von Bildelementen und Kenngrößen, Farb- und Farbkontrastanalysen sowie der Bestimmung von Bildanteilen ausgewertet.
Anhand des neuen Verfahrens konnten die Forschenden der TU Dresden aufzeigen, wie die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes im Rahmen einer multifunktionalen Forstwirtschaft gesichert und stärker entwickelt werden können, welche Ökosystemleistungen eher komplementär wirken und welche eher im Konflikt miteinander stehen. Daher kann es für Waldbesitzende sinnvoll sein, verschiedene Ökosystemleistungen auf verschiedenen Teilflächen mit unterschiedlichen Behandlungsstrategien zu entwickeln. (jr)