Beim Open Day Photogrammetry informierten sich über 150 Teilnehmer:innen über den neuesten Stand der Luftvermessung.
Die Geoinformationsbranche ist um ein Veranstaltungsformat reicher geworden. Der diesjährige Open Day Photogrammetry war nicht nur der erste nach den Corona-Jahren, weswegen man von der endgültigen Etablierung des Events nach dem dritten Mal sprechen darf. Er ist auch in seiner Machart neu. Denn mit dem Veranstaltungsort am Flugplatz Schönhagen in Brandenburg, genauer gesagt in einem dortigen Hangar, wählte man ein authentisches Umfeld, direkt in der Nähe der Flugzeuge, die ebenfalls vor Ort gezeigt wurden. „Das Wetter war zwar nur mittelmässig, aber insgesamt freuen wir uns über eine gelungene Veranstaltung! Das Feedback der Teilnehmer:innen ist durchweg positiv”, sagt Roland Stengele, Geschäftsführer der BSF Swissphoto GmbH, die das Event dieses Jahr organisierten. Veranstalter ist BSF gemeinsam mit GeoFly, geoplana und AVT Airborne Sensing. Rund 150 Teilnehmer:innen waren vor Ort.
Neben der authentischen Atmosphäre überzeugte das Event auch durch seine inhaltliche Tiefe. Die begleitende Ausstellung im Flugzeughangar zählte 16 Firmen. Insgesamt wurden auch 15 Vorträge im Konferenzbereich im Hauptgebäude des Flugplatzes gehalten, inhaltlich gab es 15 Workshops mit vertiefenden Themen.
Thematisch wurde also das komplette Spektrum der Luftbildvermessung abgedeckt. Neben den klassischen Vermessungsthemen wurden auch neue Ansätze vorgesetellt und diskutiert, etwa zur Thermobefliegung, bei der unter anderem die abstrahlende Wärme von Gebäuden (oder auch Fernwärmeleitungen) vermessen werden kann. Dies liefert flächendeckend Rückschlüsse über den Gesamtenergieverbrauch von Häusern – ein Thema also, dessen Relevanz kaum aktueller sein dürfte.
Das Wetter am 27. und 28. September unweit der Bundeshauptstadt war nicht nur als Kulisse relevant, sondern auch ganz praktisch. Denn insgesamt wurden fünf Vermessungsflüge durchgeführt. Die Verarbeitung der Daten und die Ergebnisse daraus konnten die Teilnehmer:innen direkt vor Ort begutachten – und demnach auch die Einflüsse, die die Witterungsbedingungen auf die flugzeuggestützte Vermessung haben. Generiert wurden sowohl photogrammetrische als auch laserbasierte und thermografische Daten. Einige Teilnehmer:innen konnten auch mitfliegen, die Fluggäste wurde per Losentscheid ermittelt. Auch der Flughafen Schöneberg habe die Veranstaltung sehr gut unterstützt und dem Pioniercharakter des Eventformats demnach auch zum Erfolg verholfen, so die Ausrichter.
Im nächsten Jahr wollen die vier Firmen das Event weiter etablieren, diesmal ist für den 12. und 13. September der Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) als Veranstaltungsort vorgesehen. (sg)