Damit alle Projektbeteiligten bei der Bestands- und Zustandserfassung von abwassertechnischen Anlagen in Liegenschaften des Bundes eine einheitliche Sprache sprechen, schuf der ISYBAU-Arbeitskreis Abwasser bereits Anfang der Neunziger Jahre das ISYBAU-Austauschformat Abwasser (XML). Bis heute wird das Datenformat stetig weiterentwickelt: Mit der Fortschreibung der Arbeitshilfen Abwasser im Juni 2018 wurde ein weiterer Meilenstein bei der Entwicklung des Standards zum verlustfreien Datenaustausch erreicht.
Bis heute wird ISYBAU als Standardformat fortgeführt, um zusätzliche Datenstrukturen erweitert und gemäß der sich wandelnden Voraussetzungen verbessert. Die neueste Version, XML-2017, erfüllt alle erhöhten fachlichen und gesetzlichen Anforderungen zur effizienten Erfassung, der einheitlichen Bestandsdokumentation und zum reibungslosen Austausch der Daten zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Das ISYBAU-Austauschformat Abwasser wurde seit der ersten Generation der Netzinformationssysteme aus dem Hause BARTHAUER bis heute unterstützt. Ab sofort ist auch die neueste Formatanpassung in der aktuellen Software, BaSYS Version 9.1, als Standard-Schnittstelle integriert.
Die wichtigste Neuerung stellt das Präsentationsdatenkollektiv dar. Bisher konnten ausschließlich Fachdaten wie zum Beispiel Stamm-, Zustands- und Hydraulikdaten in Kollektiven übergeben werden. Die manuell gesetzten Text- und Symbolplatzierungen in Layoutplänen wurden bisher nicht berücksichtigt. Das hat sich geändert: Von jetzt an können mit BaSYS alle Positionen von Texten und Symbolen in der XML-Datei in einem eigenen Kollektiv, dem Präsentationsdatenkollektiv, zusammen mit den Fachdaten übergeben werden.
Das Konzept des Liegenschaftsbezugs wurde mit der neuesten Version des ISYBAU-Formats ebenfalls aufgebrochen. Bisher existierte nur die Liegenschaft als einzige räumlich-inhaltliche Einordnung der abwassertechnischen Anlagen. Es gab keine Möglichkeit, die tatsächlichen Zuständigkeiten, beziehungsweise Eigentumsverhältnisse, abzubilden. Mit der Definition von zusätzlichen Ordnungseinheiten, wie der Wirtschaftseinheit, können jetzt die Zugehörigkeiten detaillierter erfasst werden. Außerdem lassen sich die Eigentumsverhältnisse abbilden.
Auch konnten bisher in den Stammdaten Änderungen von Attributen, wie Querschnittsveränderung oder Materialwechsel, innerhalb eines Kantenobjektes nicht beschrieben werden. Durch die Einführung von Segmenten in der neuen Version wird die Dokumentation von Attributänderungen innerhalb von Kanten und damit auch dieser Datenaustausch zwischen Auftraggeber und -nehmer ermöglicht. In BaSYS können diese Informationen entweder grafisch erfasst oder über die Inspektionsdaten von Leitungen automatisch generiert und verwaltet werden. (jr)