Mithilfe von ferngesteuerten Drohnen wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. die These untersuchen, ob Grünflächen mit hoher Biodiversität widerstandsfähiger gegen nachteilige Umweltveränderungen wie Trockenheit sind. Dazu startet am 1. März 2017 das DFG-Projekt „pETchy: Patterns of Evapotranspiration Changing throughout the Year” innerhalb des DFG-Schwerpunktprogramms „Biodiversitäts-Exploration”. Drei Jahre haben die Forscher des Instituts für Landschaftswasserhaushalt und des Instituts für Bodenlandschaftsforschung des ZALF dann Zeit, einen oft postulierten positiven Effekt hoher Biodiversität zu überprüfen. Das Konzept von der „Nutzung komplementärer Nischen“ besagt, dass in artenreichen Pflanzenbeständen ungünstige Verhältnisse, wie wenig Niederschlag, durch besser angepasste oder weniger anspruchsvolle Arten ausgeglichen werden können. Hierzu gibt es zwar bereits theoretische Überlegungen und Vorarbeiten, es fehlt aber an validen Daten aus dem Grünland.
Drohnen sollen nun 150 Untersuchungsflächen im ganzen Bundesgebiet in einem festgelegten Zeitraum immer wieder überfliegen und fotografieren. Die Drohnen sind speziell für die Forschungsflüge konzipiert und mit Wärme- und Multispektralkameras ausgestattet. Die Thermalsensoren messen die Temperatur der Oberfläche. Niedrige Temperaturen sind ein Indiz für einen hohen Verdunstungsgrad, denn der Prozess entzieht der Umgebung Wärme. Die Spektralkameras bestimmen den Blattflächenindex, das heißt, die Blattfläche pro Quadratmeter Grünland. In der Kombination beider Datenanalysen können valide Informationen über den Verdunstungsgrad abgeleitet und besonders „robuste“ und widerstandsfähige Flächen ausgemacht werden.