Das Metasystem-Portal www.metasystemportal-leitungsauskunft.de bietet den kompletten Prozess der Leitungsauskunft von der Anfrage bis hin zur Auskunft auf der Baumaschine selbst voll digital ab.
Die Auskunft über alle unterirdischen Leitungen nicht nur im Büro, sondern auch mobil auf der Baustelle oder direkt auf der Baumaschine, das ist für das Unternehmen GIS-Dienst nicht nur eine Vision, sondern bereits gelebte Realität. Für einen solchen Workflow, in dem alle Daten zusammengeführt und zielgruppengerecht aufbereitet werden müssen, in einem Prozess, in dem Zuverlässigkeit, Vollständigkeit und Genauigkeit eine verlässliche Grundkonstante bieten, braucht es viel Erfahrung, Know-how und technologisches Wissen. Ein solches Unternehmen ist die GIS-Dienst GmbH aus dem sächsischen Riesa. Das Unternehmen ist seit fast 25 Jahren als Dienstleister im Bereich der Leitungsauskunft tätig und hat seitdem den Prozess der Leitungsauskunft in Deutschland maßgeblich optimiert. „Die Digitalisierung des Auskunftsprozesses hat bei uns bereits vor mehr als zehn Jahren mit dem Aufbau unseres Online-Portals begonnen“, sagt Michael Gessel, Geschäftsführer der GIS-Dienst GmbH.
Inzwischen, so Gessel, hätten die Outbound-Prozesse der Anfrage und die Inbound-Prozesse der Auskunftserteilung einen Reifegrad erreicht, der mit Hilfe modernster Technologien hohe Effizienz und Zuverlässigkeit garantiere.
Das Portal an sich ist also nur die Basistechnologie, wichtig sind die Inhalte, die Prozesse und die standardisierten Workflows, die auf einem Portal zur Verfügung stehen. „Deren Anpassung und die Qualität der Datenbanken für die Leitungsbetreiber in Deutschland seien entscheidend. In den Datenbanken seien die Betreiber, deren Zuständigkeitsgebiete in Deutschland, die jeweiligen Ansprechpartner und weitere wichtige Stammdaten hinterlegt. Diese Informationen seien nicht käuflich zu erwerben, sondern müssten manuell erhoben, gepflegt und aktualisiert werden. Das sei, so Gessel, ein Zusammenspiel von aktueller Praxiserfahrung der Sachbearbeiter und IT, ein ständiger Optimierungsprozess, bei dem „unsere Mitarbeiter:innen auch weiterhin eine wichtige Rolle bei der Bearbeitung der Anfragen spielen“. Die Gleichung ist – untypisch für modernes Management-IT-Denken – einfach: Je mehr Erfahrung, Handarbeit und präzise Datenpflege in das Produkt einfließen, desto mehr profitieren die Auskunftssuchenden von der Wirtschaftlichkeit. „Je schneller, zuverlässiger und mundgerechter die Auskunft, desto mehr Wertschöpfung steckt darin und desto wirtschaftlicher ist der Gesamtprozess für alle“, so der Geschäftsführer.
„Bei der Optimierung unseres Portals geht es in erster Linie darum, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entlasten und so einen kostengünstigen Service bei höchster Qualität anbieten zu können“, so Gessel.
Individuelle Dienstleistung
Dies spiegelt sich auch im Scharnier zwischen GIS-Dient als Dienstleister und den Auftraggebern (Auskunftssuchenden) wider. Letztere erhalten veredelte Daten und müssen daher keinerlei IT-Ressourcen für die Nutzung aufbringen.
Bei den Daten gibt es sehr individuelle Anforderungen, die ein Auskunftsdienstleister berücksichtigen muss. „Wir sind in der Lage, kurzfristig auf alle Herausforderungen des Marktes zu reagieren“, sagt Gessel. Dieser Aspekt werde oft unterschätzt, sei aber in der Praxis sehr entscheidend. Gerade Bauunternehmen hätten in der Vergangenheit Informationen intern manuell erarbeitet und befänden sich folglich auf unterschiedlichem Niveau, was die Digitalisierung der Auskunft angeht. „Dies will bei der Datenabgabe berücksichtigt werden – sprich die Datensätze der einzelnen Netzbetreiber müssen projektspezifisch aufgebarbeitet und zusammengeführt werden. Der Kunde will genau dort abgeholt werden, wo er gerade steht – ganz im Sinne einer professionellen Dienstleistung“, so Gessel.
So hat sich auch die Wertschöpfungstiefe der Dienstleistung über die Jahre erweitert und ist umfassender geworden. „Unser Portfolio umfasst mittlerweile viele Dienstleistungen, die unsere Kunden aus der Bau- und Planungsbranche unterstützen“, so Gessel.
Dazu gehören zum Beispiel die Einholung verkehrsrechtlicher Anordnungen, das DB- und Autobahnmanagement, etwa bei Querungsgenehmigungen. Neu sind insbesondere die AVANI-Bestandsdokumentation (Analyse, Verwaltung und Abgabe von DB Netz Geoinformationen) für Projekte der Deutschen Bahn oder die Einarbeitung von IvL-Plänen nach DB-Richtlinie 885.0101 – 885.1101. Ein weiterer Schwerpunkt ist die erweiterte Projektbegleitung für Breitband- und Solarprojekte.
Koordinierter Leitungsplan
Bereits seit einigen Jahren verfolgt der GIS-Dienst auch das Konzept eines koordinierten Leitungsplans, der alle Informationen der verschiedenen Sparten in einem digitalen, georeferenzierten Plan zusammenführt und damit sowohl für Baumaßnahmen als auch für Planungsprozesse eine wesentlich verbesserte Übersicht über die gesamte Infrastruktur ermöglicht. Damit verbunden sind leider immer noch überflüssige Prozesse der Redigitalisierung, Revektorisierung und Neu-Referenzierung eines Teils der Informationen, so Gessel. Dies liege an der Art der Auskunftserteilung durch die Infrastrukturbetreiber, denn diese seien „noch sehr zurückhaltend bei der Bereitstellung von georeferenzierten Daten oder Geodiensten“, so der Geschäftsführer weiter. Es besteht eine große Nachfrage nach solchen koordinierten Leitungsplänen“, daher wäre es wünschenswert, dass die Infrastrukturbetreiber georeferenzierte Vektordaten oder -dienste zur Verfügung stellen, um den Digitalisierungsprozess der Leitungsauskunft voranzutreiben.
Neue Anwendung
Der letzte Schritt in der Auskunftskette ist die digitale, georeferenzierte Bereitstellung der Daten direkt auf der Baustelle oder sogar auf der Baumaschine, zum Beispiel auf dem Bagger. Hierzu hatte sich die GIS-Dienst GmbH bereits im Zeitraum 2019-2021 an einem Forschungsprojekt im Netzwerk Systemlösung Medienschutz beteiligt, dessen Ergebnis der Prototyp eines mobilen digitalen Leitungsauskunftssystems direkt auf der Baustelle war. Dieses System wurde nun als ergänzender Baustein in den Leitungsauskunftsprozess der GIS-Dienst GmbH integriert und schließt damit die vollständige Digitalisierung des Auskunftsprozesses ab. Realisiert wurde das System durch die Baustellen-App des Unternehmens, die die digitalen lagebezogenen Geodaten der Infrastrukturbetreiber projektbezogen auf den aktuellen Standort des Nutzers darstellt. Dabei ist die App grundsätzlich auch für den direkten Einsatz bei Infrastrukturbetreibern geeignet, was in einem aktuellen Projekt bereits umgesetzt wurde.