Am 1. und 2. Dezember 2016 tagten die in Europa für Raumfahrt zuständigen Minister im schweizerischen Luzern, um die programmatischen und finanziellen Weichen für die europäische Raumfahrt der nächsten Jahre zu stellen. Die sogenannte ESA-Ministerratskonferenz ist das höchste Entscheidungsgremium der Europäischen Weltraumorganisation ESA und fand zuletzt genau vor zwei Jahren, am 2. Dezember 2014, in Luxemburg statt. Im Fokus standen die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen bei Raumfahrt-Investitionen, die ESA-Programme sowie die Nutzung der Raumstation ISS.
Insgesamt wurden bei der ESA-Ministerratskonferenz Finanzmittel von 10,3 Milliarden Euro gezeichnet worden. Deutschland stellte zwei Milliarden Euro bereit und ist damit der stärkste Beitragszahler der ESA. Im Einzelnen zeichnete Deutschland rund 867 Millionen Euro für die ESA-Pflichtprogramme, dazu zählen neben dem allgemeinen Haushalt das Wissenschaftsprogramm und der Europäische Weltraumbahnhof in Kourou. Rund 1,2 Milliarden Euro des deutschen Beitrags entfallen auf die so genannten optionalen Programme: konkret rund 300 Millionen Euro für Erdbeobachtung, rund 160 Millionen Euro für Telekommunikation, rund 63 Millionen Euro für Technologieprogramme, rund 346 Millionen Euro für die Fortführung des Betriebs der Internationalen Raumstation ISS bis 2019, und rund 88 Millionen für die Forschung unter Weltraumbedingungen. Zudem unterstützt Deutschland in einer politischen Deklaration die Fortsetzung des ISS-Betriebs bis 2024.