
Mit der neuen Technik lässt sich Methan unabhängig vom Sonnenlicht aus großer Entfernung und mit hoher Genauigkeit messen. Quelle: DLR (CC-BY 3.0)
Im Rahmen einer deutschen Flugversuchsmission unter der Leitung des DLR soll das Forschungsflugzeug HALO (High Altitude and Long Range Research Aircraft) im Frühjahr 2017 die zwei wichtigsten Klimagase CO2 und Methan mit neuartigen Instrumenten messen und dabei Daten von Europa bis Nordafrika liefern. Vom 30. November bis 2. Dezember 2016 trafen sich Wissenschaftler aus acht Ländern am DLR-Standort Oberpfaffenhofen, um die Mission CoMet (Carbon dioxide and methane mission for HALO) wissenschaftlich vorzubereiten und optimal mit internationalen Forschungsaktivitäten zu verzahnen. Die auf Initiative des DLR, des Max-Planck-Institutes für Biogeochemie und der Universitäten in Heidelberg und Bremen ins Leben gerufene Mission CoMet wird neben anderen Instrumenten erstmals das im DLR entwickelte laserbasierte LIDAR-Messgerät CHARM-F (CH4 Atmospheric Remote Monitoring) zur hochaufgelösten Methandetektion einsetzen. Die Flugversuche der CoMet-Mission mit dem deutschen Atmosphärenforschungsflugzeug HALO sind derzeit für vier Wochen im Zeitraum April bis Mai 2017 geplant. Die Flüge mit HALO werden zwischen Finnland und Nordafrika durchgeführt. Dabei trägt HALO die modernsten derzeit verfügbaren Messinstrumente an Bord, darunter das Lidar CHARM-F und ein Cavity-Ringdown-Spektrometer des Max-Planck-Instituts. Zudem wird es einzelne gemeinsame Flüge mit zwei weiteren, kleineren Flugzeugen geben, der Cessna Grand Caravan des DLR, die mit einem Quantenkaskadenlasersystem ausgestattet wird sowie einer Cessna 207 der Freien Universität Berlin, die ein Spektrometersystem an Bord trägt. Die HALO-Flüge mit den Cessnas werden sich auf zwei wissenschaftlich besonders interessante Gebiete fokussieren: das oberschlesische Kohlerevier, das aufgrund des emittierten Grubengases der vielen Anthrazitminen eine der größten europäischen Methanquellen darstellt, sowie der Berliner Raum, der aufgrund seiner „Insellage“ umgeben von dünnbesiedelten Regionen ein interessantes Messgebiet ist, um die Treibhausgasflüsse einer Metropole zu erforschen.