Mit dem Ziel, die Barrierefreiheit im öffentlichen Personenverkehr (ÖPV) digital zu verbessern, hat das Forschungsprojekt OPENER next neue Ansätze für das Erfassen und Bereitstellen entwickelt. Gefördert vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und unter Mitwirkung der Disy Informationssysteme GmbH setzt das Projekt dabei auf moderne Datenanalyse und bürgerschaftliches Engagement. Das Verbundprojekt „OPENER next“ wurde von April 2021 bis August 2024 vom BMDV mit mehr als 1,7 Millionen Euro gefördert.
Hintergrund des Forschungsprojekts ist das Personenbeförderungsgesetz. Darin hatte der Bund im Jahr 2013 die vollständige Barrierefreiheit als richtungsweisendes Ziel verankert. Die zur Barrierefreiheit gehörigen Daten sind jedoch vielschichtig und schwierig zu beschaffen und zu aktualisieren. Um beispielsweise eine Haltestelle in Bezug auf ihre Barrierefreiheit vollständig zu beschreiben, sind 50 Attribute gefordert. OPENER next hat deshalb auf bürgerschaftliches Engagement gesetzt und hat die App „OpenStop“ entwickelt. Im Sinne von Crowdsourcing können Bürger:innen mit der App auf ihrem Smartphone die Barriere-Attribute an Haltestellen erfassen. Ein weiterer zentraler Baustein von OPENER next war die Sicherung der Datenqualität und Aktualität durch gezielte Prüfprozesse. Die Disy Informationssysteme GmbH brachte dafür ihre Expertise im Datenmanagement ein und entwickelte auf Basis der Datenanalysesoftware disy Cadenza ein System zur Speicherung, Visualisierung und Analyse von Barriereinformationen. Das System importiert die in OpenStreetMap (OSM) erfassten Daten und stellt diese zur Analyse bereit. Diese qualitätsgesicherten Informationen können anschließend vom Zentralen Haltestellenverzeichnis (ZHV), Mobilitätsplattformen und Auskunftssystemen wie HAFAS genutzt werden. Zudem wurde die Indoor-Navigation an Bahnhöfen durch neue Navigations- und Routing-Funktionen verbessert.
Unter der Projektkoordination der Technischen Universität Chemnitz waren mehrere Akteure aus Forschung, Verwaltung und Wirtschaft beteiligt, darunter Disy Informationssysteme GmbH, datagon GmbH, DELFI e.V., Hacon Ingenieurgesellschaft mbH, hd Management Consulting GmbH, IVU Traffic Technologies AG, Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH, Smartris Solution GmbH und Technische Universität Darmstadt.