Als einziger deutscher Teilnehmer hat es das Team der ARGGONAUTS vom Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB in Karlsruhe ins Finale des mit sieben Millionen Dollar dotierten Forschungswettbewerbs Shell Ocean Discovery XPRIZE geschafft. Dabei geht es um die Erforschung der Tiefsee durch unbemannte, automatisch operierende Systeme. Auf der diesjährigen CEBIT präsentiert das Team vom 11. bis 15. Juni seine Drohnentechnik, die einen entscheidenden Beitrag zur Erforschung der Weltmeere und für maritime Technologien der Zukunft leisten möchte.
Das rund 25-köpfige Team ARGGONAUTS verfolgt den Ansatz in einigen Jahren die Tiefsee-Erforschung in einem größeren Maßstab für kleinere, spezialisierte Unternehmen bezahlbar zu machen. Die ARGGONAUTS setzen dafür auf selbstentwickelte Tauchdrohnen von rund 2,50 Meter Länge, die »Great Divers«. Die elektrisch angetriebenen U-Boote werden von einem aufblasbaren Katamaran, dem »Water Strider«, zum Einsatzort gebracht. Mehrere dieser kombinierten Über- und Unterwassersysteme arbeiten im Verbund, dem sogenannten Schwarm. »Per Sonar tasten die Great Diver den Meeresgrund ab, um ihn zu vermessen. Mindestens eins der U-Boote hat außerdem eine leistungsfähige LED-Blitzanlage und vier Spezialkameras an Bord. Um die Tauchdrohnen nach erfüllter Mission zu bergen und heil zurückzubringen, wurde ein spezielles Recovery-Verfahren entwickelt und patentiert. Der Water Strider zieht ein Fangseil hinter sich her und fährt in einer immer enger werdenden Spirale um den Great Diver, bis er die Tauchdrohne sicher eingehakt hat und sie an Land schleppen kann.
Im Herbst 2018 findet das Finale statt und dort werden neun Endrundteilnehmer in einem Feldversuch in direkter Konkurrenz gegeneinander antreten. Die Aufgabe: Alle Drohnen müssen binnen 24 Stunden mindestens 250 Quadratkilometer unerforschten Meeresgrund in 4000 Metern Tiefe vermessen. Dabei sollen hochauflösende Fotos interessanter archäologischer, biologischer oder geologischer Merkmale geliefert werden. Der Siegermannschaft winken sieben Millionen Dollar Preisgeld.