Die Gemeinde Deiningen wurde beim Modellprojekt „Digitale Planung Bayern – XPlanung“ ausgewählt, um einen Flächennutzungsplan im Datenaustauschformat XPlanung umzusetzen. Joost Godts vom Planungsbüro Godts hat die Gemeinde fachlich begleitet. Er erläutert am Beispiel des Modellprojekts, wie in Vectorworks die XPlanungs-Daten erfasst und übertragen wurden.
Effiziente Planung mit Vectorworks
„Mit Vectorworks hatten wir ein gutes Hilfsmittel, um die Daten entsprechend aufzubereiten und mit Inhalten zu füllen. Die Software bietet sämtliche Funktionen, die für die Erfassung, Bearbeitung, Optimierung und Korrektur wichtig sind“, lobt Godts. Ein weiterer Vorteil für die Grundlagenerstellung ist das Abfragen von WMS- und WFS-Diensten. Dabei handelt es sich um Sachdaten von einzelnen Behörden, wie z.B. Bodendenkmäler, Überschwemmungsgebiete etc. So konnten zusätzliche Infos von verschiedenen Webdiensten bezogen und eingebunden werden.
Als Grundlage für eine genaue Zeichnung dienen neben freigestellten Bebauungsplänen auch die amtlichen ALKIS-Daten sowie die digitalen Orthofotos, damit zwischen der XPlanung-konformen Erfassung und den Darstellungen des Bauleitplanes besser abgeglichen werden kann. Die so einzelnen erzeugten Objekte im Geltungsbereich werden dann in Vectorworks mit Sachdaten bzw. Attributen verknüpft. Darüber hinaus wurden unbeplante Flächen anhand ihrer tatsächlichen Nutzung eingefärbt (z.B. Flächen für die Landwirtschaft, Gewässer usw.).
Um Zeit zu sparen, lassen sich mit der erweiterten Pipetten-Funktion in Vectorworks, die XPlanungs-Daten und die entsprechenden graphischen Attribute sehr schnell von einem Objekt auf ein anderes übertragen. Danach können die verschiedenen Gebietstypen sehr schnell grafisch nachbearbeitet und betrachtet werden. „Es sind eben genau diese Funktionen, die so ein Programm wertvoll machen“, sagt Godts. Im nächsten Schritt wird das Ganze mithilfe der Geometrie- und Konformitätsprüfung geprüft, sodass keine weitere Prüfsoftware nötig ist, sodass die Planung ohne Umwege und Mehrkosten geprüft werden kann. Wird ein Fehler festgestellt, kann das fehlerhafte Objekt sehr schnell über eine Aktivierung in der erstellten Übersichtsliste angepeilt werden, sodass langes Suchen nach der Fehlerquelle vermieden wird. Außerdem können Fehler so automatisiert behoben werden. Zum Schluss wird das ganze Projekt als sogenannte XPlanGML-Datei exportiert. Mit diesen Automatismen sparen Planer:innen laut Godts viel Zeit.