Altes loslassen, damit Neues entstehen kann – in diesem Sinne hat Jürgen Barthauer am 31. Juli 2018 die BARTHAUER GROUP vollständig in die Hände seines langjährigen Geschäftspartners und Mitgestalters Anis Saad übergeben.
Die Unternehmensnachfolge ist in der heutigen Zeit ein aktuelles Thema. Gerade im Mittelstand ist es nicht mehr selbstverständlich, dass die Kinder von Firmengründern in die Fußstapfen ihrer Eltern treten. Dem Unternehmensinhaber der BARTHAUER GROUP, Jürgen Barthauer, erging es ebenso. Seine Nachfolge übernahm zum 31. Juli 2018 Anis Saad, Diplom-Informatiker und seit 1991 Mitarbeiter bei BARTHAUER.
Jürgen Barthauer, selbst Diplom-Ingenieur, machte sich 1982 direkt im Anschluss an sein Studium selbstständig und legte den Grundstein für die heutige BARTHAUER GROUP. Zu dieser Gruppe gehören mittlerweile vier Gesellschaften in Deutschland und Tunesien – die BARTHAUER Software GmbH, BARTHAUER Consulting International GmbH, BARTHAUER Software Tunesia S.A.R.L. (BS TUNESIA) und BARTHAUER Sait Global Infrastructure Solutions S.A.R.L (BS GIS). Insgesamt beschäftigt die Gruppe über 50 Mitarbeiter.
In der Entwicklung datenbankbasierter Softwarelösungen, wie zum Beispiel BaSYS für das kommunale Infrastrukturmanagement und die Wasserwirtschaft, für den nationalen wie internationalen Markt gilt das Unternehmen als eines der erfolgreichsten. Doch, so resümiert Jürgen Barthauer, der Weg dorthin war nicht immer einfach: „Jeder Unternehmer kennt das. In den 36 Jahren Selbstständigkeit habe ich mit dem Unternehmen Höhen und Tiefen erlebt. Doch ich konnte mich immer auf meine Mitarbeiter verlassen. Viele sind schon seit zehn, 15 oder sogar über 25 Jahre dabei.“ So auch Anis Saad.
Künftigen Herausforderungen im Dialog begegnen
Der Diplom-Informatiker ist BARTHAUER seit seiner Werkstudententätigkeit im September 1991 treu geblieben, so das Unternehmen. Vom Werkstudenten über den fest angestellten Mitarbeiter sei er durch sein Engagement bald zum Leiter der Forschung und Entwicklung befördert worden und habe die Software und das Geschäft mit seiner visionären und bestimmten Art vorangebracht. Seit drei Jahren teilte er sich nun die Geschäftsführung mit Jürgen Barthauer.
„Als Jürgen Barthauer mir sein Unternehmen als Nachfolger angeboten hat, habe ich nicht lange gezögert. Das ist eine große Verantwortung, aber ich glaube an unsere Produkte und Dienstleistungen und ganz besonders an das Potenzial der Mitarbeiter“, kommentiert Saad. Für ihn stehen nicht alleine Zahlen im Fokus: „Als Informatiker verlasse ich mich auf Nullen und Einsen. Aber als Mensch zähle ich auf den Zusammenhalt der Familie. Auch ohne verwandtschaftliche Beziehungen sind wir bei BARTHAUER eine Familie und seine Familie lässt man nicht im Stich“, betont er seine Verbundenheit zum Unternehmen, die ausschlaggebend für seine Entscheidung war.
Saad sieht sich und sein Team gerüstet für künftige Herausforderungen, vor allem im Ausbau der Digitalisierung, wachsenden Smart Cities und künstlicher Intelligenz. Er freue sich auf die Entwicklungen, die die Zeit mit sich bringen wird. Doch mehr noch als der technische Fortschritt liegt ihm der persönliche Austausch am Herzen: „Ich möchte mich gezielt mit den Menschen der Branche austauschen. Erfahrungen teilen, Neues kennenlernen, Sachverhalte aus einem anderen Blickwinkel betrachten und gemeinsam etwas bewegen“, betont er. Messeauftritte bei der IFAT, iro, RO-KA-TECH oder jüngst erst wiederholt bei der INTERGEO seien mittlerweile obligatorisch, genauso wie die hauseigene Anwender-Konferenz mit Themen rund um die Software-Lösung BaSYS, das Infrastrukturmanagementsystem für die Sparten Kanal, Wasser, Gas und Kabel. Außerdem sei die aktive Teilnahme und Mitarbeit in Arbeitskreisen wie zum Beispiel von DWA und GWP selbstverständlich geworden. „Es ist mir wichtig, die Bedürfnisse von Betreibern und Anwendern, Kommunen und Verbänden, Verund Entsorgern genau zu kennen und zu verstehen und selbst zur Entwicklung beizutragen“, signalisiert Saad.
Langfristig denken, nachhaltig planen und dabei den Spaß an der Arbeit und die Freude am Leben nicht verlieren. Das ist Saads Strategie für die nächste Generation BARTHAUER, wie das Unternehmen betont. Und zur Entwicklung beitragen wollen Saad und Barthauer auch noch einmal auf andere Weise: Zur Feier des Generationswechsels im Unternehmen wollen sie auf die bei solchen Anlässen üblichen Geschenke verzichten und bitten stattdessen um eine Spende an einen gemeinnützigen Verein, der sich die Unterstützung benachteiligter Kinder zur Aufgabe gemacht hat. „In die Bildung der nächsten Generation zu investieren zahlt sich immer aus. Und wer weiß, vielleicht ist eines der Kinder, denen wir heute helfen können, morgen der Kollege, der unsere Probleme löst“, schmunzelt Saad.