05.06.24 – Mit GISA Maps hat das auf Versorger und öffentliche Verwaltungen spezialisierte Unternehmen GISA ein komplett neues WebGIS-Framework auf Open Source Basis entwickelt.
Manchmal reicht die vorhandene Technik nicht mehr aus, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden. So erging es dem IT-Dienstleister GISA aus Halle an der Saale. Der IT-Spezialist und Cloud-Service-Provider ist eines der wichtigsten Unternehmen für die Energiewirtschaft und den öffentlichen Sektor und verfügt daher auch über eine langjährige GIS-Expertise. Das Unternehmen kooperiert mit einer Reihe bedeutender GIS-Anbieter und verfügt zudem über umfangreiches Know-how bei Open-Source-GIS-Lösungen – ein Technologiefeld, das nach Einschätzung des Unternehmens zunehmend an Bedeutung gewinnt. Damit steigen auch die Anforderungen. Nun hat das Unternehmen mit GISA Maps eine neue GIS-Lösung auf den Markt gebracht, die von Grund auf neu entwickelt wurde. Das Besondere daran: Auch sie folgt dem Open-Source-Prinzip. Mit der geplanten Veröffentlichung wird GISA Maps also eine Art Open-Source-Framework sein, das die Basis für Entwicklungen und Anwendungen bietet. Damit kommt eine neue Technologieplattform auf den Markt, die gemäß der Open-Source-Philosophie die Mitwirkung der Community fördert, eine kontinuierliche Weiterentwicklung ermöglicht und damit auch den Gedanken der digitalen Souveränität unterstützt.
Innovativer Open-Source-Ansatz
„Digitale Souveränität wird gerade in Projekten der öffentlichen Hand zunehmend gefordert“, sagt Clemens Schenke, Consultant Technical Solutions bei dem Softwareunternehmen. Damit verbunden sei die Erwartung, die technologische Selbstbestimmung zu stärken, mehr Freiheit bei der Auswahl von Dienstleistern zu haben und eine nachhaltige Softwareentwicklung aktiv mitzugestalten.
Zudem konnten die bestehenden Frameworks unsere Anforderungen an Flexibilität und Anpassbarkeit nicht erfüllen“, so Schenke. Gisa Maps ist ein leichtgewichtiges WebGIS, das nicht die tiefgehenden Spezialfunktionen spezialisierter GIS ersetzen soll, sondern auf die einfache und effiziente Integration von GIS-Daten in Unternehmensprozesse abzielt. Mit dem WebGIS können interaktive Karten und Geodaten aller Art publiziert und verschiedenste Arbeitsprozesse mit Geodaten abgebildet werden. Es bietet Funktionen wie die Veröffentlichung von interaktiven Webkarten, die Verarbeitung von Daten mit Raumbezug (Raster- und Vektordaten), OGC-Kompatibilität, eine Dashboard-Ansicht oder GISA-gehostete OpenStreetMap (OSM)-Dienste für Hintergrundkarten und Adresssuche. Es bietet laut GISA eine einfache Integration von Fremddatenbeständen und Drittsystemen, responsives Design, die Möglichkeit eines individuellen Corporate Designs oder das Hosting im mehrfach zertifizierten Rechenzentrumsverbund.
„Neue technologische Konzepte und der Einsatz von Open Source Software und Open Data verändern die GIS-Landschaft“, so Schenke. Gefragt seien kostengünstige und flexible Lösungen sowie Standards für die Interoperabilität und den Austausch von Geodaten. Ein Beispiel dafür ist OpenStreetMap (OSM): Die Community-getriebene Plattform ist durch die Mitarbeit tausender Freiwilliger weltweit zu einer umfassenden und ständig aktualisierten Karte der Welt geworden – und damit zu einer wertvollen Ressource für verschiedenste Anwendungen.
Als Web-GIS für Karten- und Geodatenanwendungen ermöglicht GISA Maps die Veröffentlichung von interaktiven Karten und Geodaten aller Art und kann vielfältige Arbeitsprozesse mit raumbezogenen Daten abbilden.
Flexibilität und Erweiterbarkeit
Bei der Entwicklung wurde besonderer Wert auf Anpassbarkeit und Flexibilität gelegt. Durch die Kombination von generischen Basismodulen und der spezifischen Entwicklung von Geschäftslogik kann es individuell an die Anforderungen unterschiedlichster Anwendungsszenarien angepasst werden. „Von der Büroanwendung bis hin zum Einsatz im Feld bietet GISA Maps die Werkzeuge, um komplexe Prozesse mit Geodatenbezug effektiv umzusetzen“, so Schenke.
Ein weiterer Vorteil der Lösung ist die Geräteunabhängigkeit und Skalierbarkeit. Die browserbasierte Anwendung läuft auf allen gängigen Endgeräten und lässt sich an die Anforderungen der Kunden anpassen. Damit eignet sie sich für Unternehmen und Institutionen jeder Größe und Branche.
Durch den Open-Source-Ansatz entfallen Lizenzkosten. „Unternehmen können ihre Ressourcen vollständig in die Entwicklung, Pflege und Wartung ihrer Lösungen investieren“, so Schenke.
Anwendungsbeispiele
Aktuelle Anwendungsfälle sieht GISA zum Beispiel im digitalen Netzanschlussprozess für Stadtwerke und Netzbetreiber, der Mängelmeldung für Kommunen (defekte Straßenlaternen, illegal abgelagerter Müll etc.) oder der Standortsuche bzw. -analyse nach bestimmten Kriterien.
GISA Maps unterstützt beispielsweise die Suche und Bewertung eines Standortes nach bestimmten Kriterien. Im Rahmen der Visualisierung und Analyse von raumbezogenen Daten ist die Kombination verschiedener Datenebenen möglich. So können beispielsweise auch relevante Standortdaten integriert werden.
GISA agiert bei der Einführung als Implementierungs- und Beratungspartner. Gemeinsam, so Schenke, können individuelle Anforderungen ermittelt und passgenaue Anwendungen entwickelt werden. Derzeit stellt GISA Kundenanwendungen um, die zuvor auf Basis anderer Open-Source-GIS-Frameworks realisiert wurden. Insgesamt soll die Entwicklung dazu beitragen, die Digitalisierung voranzutreiben und neue Anwendungsmöglichkeiten für Geodaten zu erschließen.
www.gisa.de