Um einen beschleunigten Windenergieausbau mit den Biodiversitätszielen zu vereinbaren, müssen geeignete Flächen schnell ermittelt werden. Dazu hat das Fachgebiet Umweltprüfung und Umweltplanung der Technischen Universität (TU) Berlin mit Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den neuen planerischen Ansatz der „Schwerpunkträume“ auf Tauglichkeit geprüft. „Derzeit wird der Artenschutz bei der Windenergieplanung vor allem über Schutzabstände zu Brut- und Lebensräumen windenergiesensibler Arten berücksichtigt“, sagt Prof. Dr. Johann Köppel von der TU Berlin. Das Problem: Wo genau diese Arten vorkommen, ist nicht überall sicher nachgewiesen und rechtssichere Untersuchungen brauchen Zeit. Die Methode der Habitatmodellierung soll dafür den Aufwand verringern und den Artenschutzes unterstützen. Der Ansatz der Habitatmodellierung zum Ermitteln sogenannter Schwerpunkträume für Windenergie wurde im Projekt näher untersucht.
Durch die Habitatmodellierung lässt sich besser einschätzen, wo windenergiesensible Arten vorkommen und entsprechende Schwerpunkträume liegen. Vorteil ist, dass Angaben über Lebensraumtypen einerseits flächendeckend vorliegen und andererseits über frei verfügbare Daten aus der satellitengestützten Erdbeobachtung des europäischen Copernicus-Programms gut ergänzt werden können. Fügt man die Daten zum Artenvorkommen und zum betreffenden Lebensraum über die Habitatmodellierung zusammen, lassen sich Schwerpunkträume definieren – sowohl für einzelne als auch für mehrere windenergiesensible Arten. Die Ergebnisse der Modellierung zeigen nach Angaben von Forschern ausreichende bis sehr gute Resultate – selbst bei begrenzten Daten. Ein Forschungsbericht fasst die Ergebnisse des 18-monatigen und von der DBU mit rund 200.000 Euro geförderten Projektes zusammen.