Seit 2010 hat der Landkreis Osnabrück ein Solardachkataster. Seitdem hat sich die auf PlexMap von Geoplex basierende Anwendung beständig an die neuesten Anforderungen angepasst.

Nutzer können im Solarkataster angeben, welchen Stromverbrauch sie zu den jeweiligen Tageszeiten haben. Dies verändert die Werte hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Autarkie stark. Bild: GEOPLEX GIS GmbH
Der Klimaschutz hat im Landkreis Osnabrück eine hohe Priorität. Schon im Jahr 2010 hatte der Landkreis als einer der ersten in Deutschland ein Solardachkataster aufgebaut. „Damals war das eine wichtige Pionierleistung. Das Solardachkataster hat aber heute noch eine unverändert hohe Bedeutung für die Erreichung unserer ambitionierten Klimaziele“, sagt Timo Kluttig vom Referat für strategische Planung in Osnabrück.
Das Thema Solarenergie hat sich in den letzten Jahren zudem auch erheblich verändert – und damit auch die Anforderungen an ein Solardachkataster. Lag der Fokus zu Beginn noch auf der Erhebung der notwendigen Basisdaten, wofür der Landkreis noch eine Laserscan-Befliegung beauftragen musste, werden diese Daten heute vom Land bereitgestellt. „Überhaupt können die Datengrundlagen für die Solarpotenzialanalyse getrost als vorausgesetzt eingestuft werden“, so der diplomierte Geograph.
Im Laufe der Jahre haben sich technische und regulatorische Rahmenbedingungen jedoch stark geändert. Egal ob Einspeisevergütung, Leistungsfähigkeit der Zellen oder das Aufkommen preisgünstigerer Stromspeichersysteme: Die Frage, ob und wann sich der Solar-Einsatz wirtschaftlich oder klimatechnisch lohnt, muss immer nach aktuellen Bedingungen berechnet werden.

Detaillierte Wirtschaftlichkeitsanalyse. Bild: GEOPLEX GIS GmbH
Der Landkreis Osnabrück setzt daher schon von Beginn an auf die Lösung PlexMap Solar von Geoplex. „In den letzten Jahren hat Geoplex immer mit den Entwicklungen Schritt gehalten und hat die Neuerungen sehr zeitnah in das System eingebaut“, betont Kluttig. Zumal sich auch die Motivationslage bei Anlagenbetreibern stetig ändern. „Heute sind neben der Wirtschaftlichkeit für Verbraucher vor allem die Themen Energieautarkie und CO2-Einsparung wichtig“, so Kluttig. Die fortlaufenden Weiterentwicklungen von PlexMap Solar beziehen sich nicht nur allgemein auf die Software, sondern speziell auf die Anpassung bezüglich der dynamischen Solarbranche. „Häufig kommen Anregungen direkt aus dem Kundenkreis“, berichtet Frederik Hilling, Geschäftsführer von Geoplex.
Neue Version 4.0 von PlexMap
Erst kürzlich hat Geoplex die Version 4.0 seiner Lösung PlexMap Solar veröffentlicht, die im Landkreis Osnabrück auch unmittelbar eingeführt wurde. Neu in der kürzlich eingeführten Version ist beispielsweise eine wesentlich detaillierte Festlegung des Stromverbrauches im jeweiligen Haushalt, da das Profil des Stromverbrauches einen enormen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage hat. „Geoplex hat das dahingehend sehr gut gelöst, dass es zum Beispiel viele Möglichkeiten gibt, das eigene Verbrauchsverhalten je nach Tageszeiten zu modellieren. Für andere, denen solche Analysen zu kompliziert sind, stehen typische Standardeinstellungen zur Verfügung“, sagt Kluttig. Gleiches gilt für die Elektromobilität, auch hier kann der Nutzer sehr genau bestimmen, welches Modell er fährt und wann er welchen Bedarf hinsichtlich dem E-Tanken hat. Auch Wärmepumpen werden im Rahmen der Analyse berücksichtigt.

Über eine Lastflussanalyse berechnen die PlexMap-basierte Anwendungen genau, wie der erzeugte Strom verbraucht wird beziehungsweise wie viel wieder ins Netz eingespeist wird. Hier drei Beispiele für Januar, Juni und November. Bild: GEOPLEX GIS GmbH
Eine weitere Neuerung ist die vollständig überarbeitete Ergebnisseite des Solarkatasters. Zusätzlich zur grafischen und tabellarischen Darstellung der Wirtschaftlichkeitsberechnung für die nächsten 20 Jahre wurden weitere Details integriert, etwa die Visualisierung der gewählten Modulbelegung oder ein sogenanntes Lastflussdiagramm. Dieses gibt detailliert Auskunft darüber, was mit dem erzeugten Solarstrom geschieht, ob er etwa im Eigenheim verbraucht, im eAuto gespeichert oder ins Verteilnetz eingespeist wird. Ferner informiert ein monatsgenaues Liniendiagramm darüber, ob der produzierte Solarstrom ganzjährig den eigenen Stromverbrauch abdecken kann. „Die einzelnen Elemente der Ergebnisseite sind als Kacheln angeordnet, was die individuelle Erweiterung des Systems mit eigenen Inhalten ermöglicht“, so Hilling.
Die Erfahrungen des Landkreises haben gezeigt, dass nicht nur private Haushalte das Solardachkataser nutzen, um Investitionen vorzubereiten, sondern auch professionelle Berater und Energiespezialisten, die oft vor Ort in den Haushalten sind und sich entsprechend vorbereiten. „Wir haben rückgemeldet bekommen, dass die berechneten Ergebnisse aus dem Solarkataster sehr genau mit den in der Praxis erhobenen Ist-Daten übereinstimmen“, so Kluttig.
Neues Design
Für die aktuelle Version von PlexMap hat sich Geoplex darüber hinaus sehr stark auf das Thema User Experience konzentriert. „Es macht jetzt einfach noch mehr Spaß, das Solarkataster zu bedienen – etwas, was wir bei Geoplex als sehr wichtigen Aspekt ansehen“, so Hilling. Aktuell erarbeitet Geoplex das landesweite Solarkataster für Baden-Württemberg. Ebenso in der Umsetzung sind unter anderem Projekte für das Biosphärenreservat Bliesgau, die Stadt Trier, den Landkreis Vechta sowie die österreichischen Stadt Linz.