Das Unternehmen Aerisurvey schaffte sich für Vermessungsprojekte einen Microdrones mdMapper1000DG an. Damit war es Nuno Santos, Gründer und CEO von Aerisurvey, allein möglich, 21 Steinbrüche in nur 60 Tagen zu vermessen.

Aerisurvey beflog die Steinbrüche mit einem mdMapper1000DG von Microdrones. Die Drohne ist dafür unter anderem mit einer 42,4-Megapixel-Sony-Kamera ausgestattet. Foto: Microdrones
Als Phileas Fogg im Roman „In 80 Tagen um die Welt” von Jules Verne in nicht einmal drei Monaten den Globus umrunden konnte, glich das einer Sensation. Eine ähnliche Pionierleistung gelang nun Nuno Santos, Gründer und CEO des portugiesichen Vermessungsunternehmens Aerisurvey, der mit einem Microdrones mdMapper1000DG ganz allein 21 Steinbrüche in nur 60 Tagen befliegen, vermessen und die Daten schließlich auswerten konnte. „Ich erinnere mich an ein sehr anspruchsvolles Projekt, bei dem wir einen etwa 30 Hektar großen Steinbruch mit zahlreichen Böschungen und vielen Höhenunterschieden vermessen sollten“, berichtet Nuno Santos, Gründer und Geschäftsführer vom portugiesischen Unternehmen Aerisurvey. „Um das Projekt zum Abschluss zu bringen, mussten wir 14 verschiedene Totalstationen aufstellen und brauchten insgesamt drei Wochen.“ Für Aerisurvey bedeutete das einen enormen Personal-, Kosten- und Zeitaufwand und sorgte letztlich für Unzufriedenheit auf beiden Seiten: Sowohl beim Dienstleister Aerisurvey als auch bei den jeweiligen Auftraggebern.
Für Nuno Santos war also klar, dass sich an diesem Nadelöhr etwas ändern muss: „Aus diesem Grund – und, weil es unser Credo ist, nur die bestmöglichen Daten zu liefern – haben wir uns für die Anschaffung eines mdMapper1000DG von Microdrones entscheiden.“ Das Gerät steigere nicht nur die Effizienz, Zuverlässigkeit und Qualität der Aufnahmen, sondern „es verschafft uns auch erhebliche Zeiteinsparungen: Heute können wir mit dem mdMapper1000DG denselben Steinbruch, für dessen Vermessung wir mit herkömmlichen Methoden drei Wochen benötigt haben, an nur einem Tag vermessen. Gleichzeitig erhalten wir dabei qualitativ hochwertigere Ergebnisse mit einem Detailgrad, der sonst nicht zu erreichen ist.“
One-Man-Show
Welches Potenzial für Aerisurvey tatsächlich in der Microdrones-Lösung steckt, wird beim Blick auf ein anderes Großprojekt des portugiesischen Unternehmens klar: „Kürzlich konnten wir ein Projekt abschließen, bei dem wir 21 Steinbrüche in nur 60 Tagen per Drohne vermessen mussten. Der zeitliche Horizont war also sehr knapp und der Druck, die Ergebnisse pünktlich zu liefern, groß“, so der Aerisurvey-CEO.
Aufgrund des zeitlichen Drucks entschied sich das Unternehmen dafür, das Projekt in eine One-Man-Show zu verwandeln: „Es war Winterferienzeit und wir konnten nicht sicher sein, dass ein größeres Team während der gesamten Projektlaufzeit zur Verfügung stehen würde“, berichtet Santos und führt aus: „Also habe ich mich dazu entschlossen, den Einsatz selbst durchzuführen und alle 21 Steinbrüche zu vermessen, die Rohbilder anhand eines chromatischen Profils zu bearbeiten, die Daten zu verarbeiten sowie die Topografien der verschiedenen Tagebauten zu extrahieren.“
Santos nahm somit während des Großprojekts die Rolle des UAV-Piloten und Datenspezialisten ein. Gehörig viel Arbeit also für einen Alleinunterhalter. „Ohne den mdMapper1000DG wäre das nicht möglich gewesen. Das System lieferte uns eine Fülle detaillierter Daten, darunter Orthografie, DSM, DTM, Höhenlinienkarten, Bodenpunkte mit unterschiedlichen Dichten, individuelle Datensätze für jeden GCP, Punktwolken, insgesamt 13 druckfähige Karten, ein vollständiges 3D-Modell, Luftbildvideos und ein DIN-A0-Poster für jeden Steinbruch auf Fine-Art-Fotopapier“, berichtet Santos.
Hochwertige Ausstattung
Um die Daten in hoher Qualität zu erhalten, ist der mdMapper1000DG von Aerisurvey mit der Sony RX1R II-Kamera mit 42,4 Megapixeln ausgestattet. Außerdem wurde eine auf die Drohne angepasste, leichte und vibrationsfreie Nadir-Halterung in das Microdrones-System integriert. „Damit können wir einen Steinbruch mit nur einem oder zwei Flügen vermessen“, so der Aerisurvey-CEO. Dafür wird meist eine Zielauflösung (GSD) von 2,5 cm/px eingestellt. „Das ermöglicht es uns, die hochdetaillierte Topografie zu extrahieren – und wir können unseren Kunden eine großartige Aufzeichnung der realen Bedingungen im Steinbruch an die Hand geben.“
Die für Santos „beeindruckendste Funktion des mdMapper1000DG“ ist jedoch die Direkte Georeferenzierung (DG). Diese Methode zur Verknüpfung von Luftbildern mit ihren geografischen Positionen auf der Erdoberfläche funktioniert durch die Messung der realen 3D-Koordinaten und Ausrichtungswinkel eines jeden Sensors. Damit ermöglicht die DG-Methode eine direkte Kartenerstellung und liefert eine höhere Genauigkeit als die traditionelle Luftbild-Triangulation, RTK und PPK. „Das DG-Modul ist das Applanix APX-15 UAV DG mit einem GNSS-Empfänger in Vermessungsqualität und einer präzise kalibrierten IMU für die Kartierung“, erklärt Santos.
Ein unmöglicher Vergleich
Ein Vergleich zwischen der Microdrones-Lösung und herkömmlichen Vermessungsmethoden mit Totalstationen, bei denen eine Kombination aus elektronischem Theodolit und Distanzmesser zum Einsatz kommen, sei quasi unmöglich, so Santos. „Natürlich steigert der Einsatz von Drohnen die Sicherheit unserer Mitarbeiter, da sie sich nicht mehr in Steinbrüche begeben müssen, bei denen oft die Gefahr von Erdrutschen, Steinschlägen oder Abstürzen droht. Gleichzeitig haben wir es hier mit einer Datenqualität zu tun, die unvergleichlich ist. Wenn wir die gleiche Datendichte und -menge mit klassischen Methoden extrahieren müssten, kämen wir schnell auf einen für jedes Unternehmen untragbaren Preis.“ (jr)