Das DLR-Institut für Methodik der Fernerkundung hat ein optisches Kamerasystem entwickelt, das während des Überflugs mit Hubschrauber oder Flugzeug und binnen Sekunden aktuelle hochauflösende 3D-Geländemodelle liefern kann. Anfang August wurde die Leistungsfähigkeit des Kamerasystems im Rahmen des Projekts VABENE++ (Verkehrsmanagement bei Großereignissen und Katastrophen) in der Innenstadt von München und im alpinen Gebiet um Schloss Neuschwanstein getestet. Waren bislang erhebliche Rechnerkapazitäten notwendig, um Höhenmodelle in Echtzeit zu erstellen, soll nun mit dem 3K- und 4K-Kamerasystem in gerade einmal 1,8 Sekunden ein Geländemodell mit einer Auflösung von 50 Zentimetern erzeugt werden können. Im Einsatzfall sollen Rettungskräfte und Behörden so möglichst schnell aktuelle und präzise Lageinformationen zum Beispiel bei Hangrutschungen oder Sturmkatastrophen erhalten. Anhand der Geländedaten lassen sich zum einen Schäden an Gebäuden, Straßen und Brücken umgehend beurteilen. Zum anderen können die Daten auch bei der Verkehrsbeobachtung oder für die Weiterverarbeitung zu Hochwasserkarten eingesetzt werden. Um die Kosten niedrig zu halten, verzichtete das Institut für Methodik der Fernerkundung auf spezielle Sensoren und komplexe Bauteile, und nutzte handelsübliche Elemente aus dem Consumerbereich.