Eine Anfrage, alle Auskünfte, bundesweit, das Angebot der GIS Dienst im Bereich Auskunft geht weit über die Recherche der Lage von unterirdischer Netzinfrastruktur hinaus.
Bauunternehmen erwarten bei Tiefbauprojekten nicht nur, dass sie eine präzise, vollständige und schnelle Auskunft über unterirdische Leitungsverläufe erhalten. Die Auskunftsdaten wollen auch zusammengeführt und aufbereitet werden, um auf der Baustelle zum Einsatz kommen zu können. Diese Planungs-begleitende Aufgabe wird meist intern oder durch externe Dienstleister durchgeführt. Doch in den letzten Jahren sind auch professionelle Dienstleister entstanden, die diese Leistung überregional für Bautätige und Planer anbieten.
Eine der ältesten Firmen ist hier die Firma GIS-Dienst GmbH aus dem sächsischen Riesa. „Wir sind seit 20 Jahren als Dienstleister für die Leitungsauskunft tätig“, sagt Michael Gessel, Geschäftsführer der GIS-Dienst GmbH. Natürlich bedürfe es heutzutage eines umfassenden IT-Know-how für ein leistungsfähiges Auskunftsverfahren. „Für eine qualifizierte Leitungsauskunft braucht es daneben aber vor allem auch qualifizierte Mitarbeiter“, so Gessel. Die Digitalisierung habe zwar dafür gesorgt, dass Netzbetreiber fast alle eine internetbasierte Auskunft zur Verfügung stellen, diese seien jedoch in Sachen Prozesse, Workflows und Handhabung sehr unterschiedlich, so dass höchst individuelle Maßnahmen gefragt seien, um zu einem Ergebnis zu gelangen. Gleiches gelte für die Prozesse in den jeweiligen Betrieben, vieles sei noch durch Medienbrüche, sprich teilweise auch analoge Verfahren, gekennzeichnet. Im Ergebnis ist es zum Beispiel so, dass für die Bearbeitung einer Anfrage erhebliche Zeit vergehe, die ein bauausführendes Unternehmen meist gar nicht hat. „In den allermeisten Fällen müssen wir individuell Kontakt aufnehmen und nachfragen, um den Vorgang zu beschleunigen“, verweist Gessel auf die heutige Realität. Zwar werde viel über Digitalisierung und Automatisierung gesprochen, „in der Praxis sieht es aber fast überall noch anders aus“.
Umfassende Datenbank
Ein wichtiger Punkt sei dennoch eine gut gepflegte Datenbank für die Auskunft. „In Deutschland gibt es nur privatwirtschaftliche Unternehmen, die solche Verzeichnisse pflegen. Wir haben im Zuge unserer über 20jährigen Arbeit eine profunde Datenbank entwickelt, die es uns ermöglicht, Anfragen effizient durchzuführen“, so Gessel. Mit Hilfe dieser Datenbank ist GIS -Dienst in der Lage, die Anfragen automatisiert an die richtigen Stellen bei den Netzbetreibern zu versenden. Dies spart Aufwand und kann von GIS-Dienst in Form von wirtschaftlichen Preisen an die Kunden weitergereicht werden. Zu der Datenbank gehört auch ein Verzeichnis der jeweiligen Netzgebietsflächen, die GIS-Dienst im Laufe der Jahre gepflegt hat. So kann klar identifiziert werden, welche Versorger in welchen Gebieten betroffen sein könnten. Die Informationen zu diesen „Zuständigkeitsflächen“ der Versorger liegen zwar meist im Internet vor, man muss sie aber im Zuge umfangreicher Detailarbeit recherchieren und zusammenführen. „Dies stellt eine wichtige Säule für unsere interne Datenbank dar“, fasst Gessel zusammen.
Dennoch komme man ohne Erfahrung nicht aus. Die Angabe der Versorgungsgebiete sei sehr heterogen, auch ist die Datenlage bei den amtlichen, politischen Daten sehr unterschiedlich. Je nachdem wo sie herkommen, können politischen Grenzlinien abweichen, erklärt Gessel und spricht damit auf ein allbekanntes Problem des öffentlichen Vermessungswesens an. So könne eine Lokalität in dem einen Geodatensatz einem Versorgungsgebiet zugeordnet werden, in dem zweiten einem ganz anderen. „Solche Art von Unschärfen gibt es deutschlandweit unzählige, dem man nur mit umfangreichen Erfahrungswissen begegnen kann“, sagt der Geschäftsführer. Vor diesem Hintergrund sei auch die Diskussion um moderne Auskunftsverfahren geführt worden. Zwar sei die Vision eines vollautomatischen Auskunftsverfahrens plausibel, dafür müssten solche Unzulänglichkeiten aber verlässlich ausgeräumt werden. „Für die nächsten Jahrzehnte halte ich professionelle Dienstleistungen für ein zuverlässiges, schnelles und vollständiges Auskunftsverfahren noch immer für unabdingbar“, so der Auskunftsexperte. Dies gelte für sämtliche Projekte. GIS-Dienst erstellt Leitungsauskünfte in erster Linie für Großprojekte, erstellt aber auch Auskünfte für private Bauherren. Auch für Planungsprozesse meldet das Unternehmen wachsenden Bedarf an qualifizierten Auskunftsdaten.
Digitalisierung UND Know-how
Wichtig sei dabei die Kombination aus Mitarbeiter-Know-how, Datenbank-gestütztes Verfahren und Portaltechnologie. „Wir haben den Vorteil, dass die Entwicklung von Portal und Datenbank durch unsere eigene IT erfolgt. Hierdurch können unsere Mitarbeiter:Innen erkannte Prozessoptimierungen sofort umsetzen und der entstandenen Optimierungseffekte unmittelbar prüfen. Wir stellen unsere Portaltechnologie übrigens auch Infrastrukturbetreibern für Ihre Auskunftserteilung zur Verfügung“, ergänzt Gessel.
Das Dienstleistungsangebot von GIS-Dienst endet aber nicht bei der vollständigen Auskunft. In der Regel besteht eine Auskunft aus den verschiedenen Datensätzen der einzelnen Infrastrukturbetreiber. „Üblich sind die unterschiedlichsten Formate, angefangen von Papier bis zu PDF-Dokumenten mit unterschiedlicher Größe, Maßstäben und geographischen Bezugssystemen“, beschreibt Gessel. Bei längeren Trassenbauten sind mehr als 100 Pläne keine Seltenheit. Selbst bei kleinen Projekten handhabt GIS-Dienst im Durchschnitt 10 Pläne in Form von Papier oder PDF. „Wir haben auch schon 300 Einzelpläne bekommen und auch Dateigrößen mit über 250 MB kommen vor“, erklärt Gessel.
Konsolidierte Bauakte – Der Koordinierte Leitungsplan
Diese Dokumente fasst der Auskunfts-Dienstleister zu einer digitalen Bauakte zusammen, die auch die Mitarbeiter:Innen vor Ort gut handhaben können. Hier greift das Unternehmen auf die Erfahrungen im Netzwerk „Systemlösungen Medienschutz“ und ein Forschungsprojekt, das vor zwei Jahren abgeschlossen wurde, zurück. Dort ging es darum, georeferenzierte Leitungsdaten direkt auf den Bagger zu bringen. Wesentlicher Bestandteil war es, die Daten aus den verschiedensten Auskunftsdateien zu konsolidieren und auch für weiterführende Systeme bis hin zur High-end-Baggersteuerung verfügbar zu machen. In diesem Projekt ist eine Lösung von GIS-Dienst entstanden, mit der eine georeferenzierte digitale Bauakte erstellt werden kann. Zwar gebe es, so Gessel, noch immer eine deutliche Zurückhaltung der Infrastrukturbetreiber digitale Daten oder gar Vektordaten zur Verfügung zu stellen, doch langsam aber stetig finde ein Umdenken statt, besonders durch die aktuellen Arbeitsblätter der DVGW (GW 115 und GW 118), bei denen auch Standardisierungsvorgaben bei den Schnittstellen zu Metasystemportalen gefordert werden. „Wir bieten Stadtwerken und Betreibern von Auskunftslösungen hier auch Entwicklung von Schnittstellen an“, so Gessel. So könne zumindest der Datentransfer weiter vereinheitlicht werden.
www.metasystemportal-leitungsauskunft.de