Das Smartphone soll sich für die Verbraucher zum Kommunikations- und damit auch zum Werbekanal der Zukunft entwickeln. Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof, Professor für Internationales Marketing an der PFH, hat diesen Kommunikationskanal live – mit realen Zielgruppenangehörigen in deren alltäglichem Lebensumfeld- in einer Studie getestet.
Für den Versuchszeitraum April und Mai 2016 haben die Projektpartner in Hamburg über 700 Nutzer des Fahrradvermietsystems StadtRAD Hamburg dazu motiviert, eine Forschungs-App zu installieren. Darüber wurden an 200 definierten Orten der Hamburger Innenstadt mehr als 2.700 Push-Nachrichten an die Teilnehmer der Studie ausgesendet. Diese Orte definierten sich überwiegend über GPS-Koordinaten, in einigen Ladengeschäften waren sogenannte Beacons zur Nahfeld-Lokalisierung installiert. Die Anzahl der Nachrichten pro Teilnehmer war sehr stark limitiert, um SPAM-Effekte zu vermeiden; im Durchschnitt erhielten die Teilnehmer etwas mehr als drei Nachrichten in acht Wochen. Abschließend befragten die Autoren die Studienteilnehmer zu ihren Erfahrungen.
Die Studie ergab, dass 96 Prozent der Teilnehmer Push-Nachrichten akzeptierten, 82 Prozent GPS-Ortung zu ließen und rund die Hälfte aktivierte die Bluetooth-Funktion, die für eine Lokalisierung innerhalb von Gebäuden notwendig ist. Die Studie habe nachweisen können, dass die Nähe zu einer Location die Relevanz von und das Interesse an den Push-Nachrichten deutlich steigert, so Riekhof. In einer Entfernung von bis zu 50 Metern vom Objekt war das Interesse fast doppelt so hoch wie in einer Entfernung von 200 bis 300 Metern, gemessen an der Öffnungsrate der Push-Nachricht. Dies deuten die Autoren als einen Indikator für die hohe Akzeptanz dieser Art Location-bezogener Kommunikation. Laut der Abschlussbefragung stoßen besonders Veranstaltungen und Events in der Nähe des Ortes, an dem sich die Studienteilnehmer gerade befinden, auf das größte Interesse.