In der neuesten Generation des L1-GNSS Sensors hat die Alberding GmbH auch Low-Cost RTK-Boards integriert und setzt weiter auf die Entwicklung von Lösungspaketen.
Vor drei Jahren hatte die Alberding GmbH ihren L1- GNSS-Sensor A07 das erste Mal als Prototyp auf der INTERGEO vorgestellt. Seitdem hat der A07 sozusagen eine kleine Erfolgsgeschichte im Geheimen geschrieben und zahlreiche Anwender gefunden. Kunden schätzen dabei vor allem, dass die GNSS-Spezialisten nicht einfach nur eine leistungsfähige und kostengünstige Hardware anbieten, sondern dass das Unternehmen die Hardware softwareseitig optimal auf die Anwendung anpasst.
„Als Systemintegrator haben wir die Möglichkeit, den entscheidenden Zugriff auf die Komponenten zu bekommen. Da wir hauptsächlich Software für Serveranwendungen und mobile Applikationen entwickeln, bekommen Kunden maßgeschneiderte Lösungen, bei denen wir den aktuellen Entwicklungsstand bei den Einzelkomponenten voll ausschöpfen und alle Arbeitsabläufe zielgerichtet optimieren können“, sagt Firmengründer Jürgen Alberding. Das Unternehmen, das vorwiegend Entwickler beschäftigt, will die INTERGEO aber nutzen, um die Fachöffentlichkeit besser darüber zu informieren, was heute mit Low-Cost GNSS alles in der Praxis umgesetzt werden kann.
Ausgangspunkt beim Alberding A07, der im Rahmen eines Forschungsprojektes für die Navigationsunterstützung sehbehinderter Personen entwickelt wurde, ist die integrierte Sensorhardware. Sie besteht aus einem L1 GNSS-Empfänger (GPS, GLONASS, GALILEO, Beidou und SBAS), einem GPRS-Modem, Bluetooth- Modulen, Zusatzsensoren, sowie einem integrierten Prozessor. Aufgrund des Genauigkeitsanspruchs wird beim A07 eine externe GNSS-Antenne verwendet.
Die aktuelle Version des Alberding A07 soll dabei auch von günstiger L1-RTK Sensorik profitieren. So wird mit dem u-blox Neo M8P ein neues GNSS-Modul verbaut, dass auch Real Time Kinematik (RTK) unterstützt und von dem Schweizer Hersteller für den Massenmarkt konzipiert wurde. „Nach der Initialisierung des Geräts erreicht es eine Genauigkeit von fünf Zentimetern“, sagt Alberding.
Als Systemintegrator zielt Alberding aber vor allem auf die softwareseitige Optimierung des Systems für die jeweiligen Arbeitsabläufe. Besonderen Wert wird dabei auf die Datenübertragung zwischen Feld und Büro und die Automatisierung der Datenflüsse gelegt. So sind spezielle Lösungspakte für unterschiedliche Anwendungsbereiche entstanden.
Für Geomonitoring-Anwendungen, bei denen der A07-Sensor autark im Feld betrieben werden kann, sendet der A07 seine Messdaten über mobiles Internet zum Monitoring-Server. Die automatische Datenprozessierung und die web-basierte Darstellung der Ergebnisse ermöglicht eine Kontrolle des Systems rund um die Uhr. In Abhängigkeit der Systemkonfiguration werden damit nach Angaben des Herstellers Genauigkeiten im Bereich von 0,5 bis zwei Zentimeter erreicht.
Bei der Telemetrie-Lösung werden zusätzlich zu den eigenen GNSS-Messdaten auch die Daten externer Messwertgeber (Wetteroder Geosensoren) übertragen, die über die serielle Schnittstelle des A07 angeschlossen sind. Ebenso werden der Austausch und das Management von Projektdateien (z.B. für vernetzte Baustellenanwendungen) als Systemlösung unterstützt. Für zentimetergenaue GNSS-Echtzeitvermessung (z.B. GIS-Datenerfassung) wählt sich das System in den GNSS-Korrekturdatendienst (Ntrip) ein und überträgt die Positionen (DGNSS, RTK) des A07 kabellos an externe Geräte. Die Erfassung und das Management der Messdaten auf dem Smartphone oder dem Tablet PC übernimmt die AGIS Software (auf Android-Basis). Standardmäßig ist zum Beispiel möglich, dass Punkte schnell erfasst oder wiedergefunden werden.
Alberding, Halle A4, F4.060