Viele Anforderungen hatte die Stadt Jena in Thüringen an ein neues Straßendatenmanagementsystem. Und auch die veralteten Verwaltungsstrukturen sollten vor diesem Hintergrund neu aufgesetzt werden. Die Wahl fiel letztlich auf eine IT-Lösung des Geoexperten GIS Consult – durch die beide Bereiche direkt miteinander verbunden werden.
Zentraler Bestandteil des Projekts war die Einführung eines Infrastrukturmanagementsystems, das neben den für eine Straßendatenbank typischen Belangen auch die entsprechenden Verwaltungsprozesse abbilden kann. Mit dem vollständig browserbasierten System GC SIB von GIS Consult konnten viele Anforderungen bereits ad hoc erfüllt werden. So lässt sich GC SIB einerseits ohne Clientinstallation von jedem Arbeitsplatz mit Browserzugang zur Auskunft und Fortführung starten, andererseits lässt die GC OSIRIS-Technologie, auf der das System basiert, die Integration in die bestehende IT-Struktur per Webservices zu. Zudem ist bei Bedarf auch ein Hosting der Lösung möglich. Die Zugriffsrechte werden dabei von einem Rechte- und Rollenkonzept gesteuert.
Klassische Straßendatenbank

Das Managementsystem GC SIB von GIS Consult ermöglicht rechtssichere Straßenkontrollen auch mit mobilen Endgeräten. Foto: pixabay (Free-Photos)
Und auch die klassischen Belange einer Straßendatenbank können von GC SIB abgebildet werden. So kann das Managementsystem Knoten-Kanten-Modelle verwalten und sowohl öffentliche Verkehrsflächen als auch weitere Objekte im öffentlichen Raum, etwa Borde, Rinnen, Verkehrszeichen oder Straßenabläufe, als reale Geometrieobjekte inklusive der dazugehörigen Sachdaten abbilden. Die umständliche Verlinkung von Sachdaten über eine GIS-ID – und dadurch eine große Fehlerquelle – entfällt somit. Zudem können die Thüringer über GC SIB Straßenzustände abbilden. Dafür haben die IT-Mitarbeiter von GIS Consult das komplette Regelwerk „E EMI“ in dem Datenmodell des Managementsystems so verankert, dass die Stadt Jena bei Bedarf die Zustandswerte durch visuelle Zustandserfassung eigenständig fortschreiben kann. Auch die Abbildung der tagesscharfen Vollhistorie für jedes Element in der Datenbank gehört zu den Anforderungen, die GC SIB erfüllt. GIS Consult-Geschäftsführer Dietmar Hauling dazu: „So können unsere Kunden zu jedem beliebigen Zeitpunkt in der Vergangenheit tagesscharfe Analysen und Auswertungen von der Verkehrsachse über die Zustandsdaten bis zum Verkehrszeichen erstellen. Das geht weit über die Verwaltung von einfachen Zustandskampagnen hinaus.”
Rechtssicherheit und Transparenz
Für eine maximale Transparenz sorgt das „Bilderviewer und Dokumentenbezug“-Modul. So können beispielsweise Befahrungsbilder netzbezogen und georeferenziert über GC SIB dargestellt werden – sowohl im Vor- und Rückblick als auch von den Seiten. Grundsätzlich können Anwender in der Datenbank auch zu jedem Straßenobjekt Dateien wie PDF-Dokumente oder Bilder hinterlegen. Durch die Vollhistorie werden diese Dokumente dann zugleich historisiert – interessant gerade für Verwaltungen, die kein eigenes Dokumentenmanagement mit der Straßendatenbank verknüpfen.
Die Rechtssicherheit der Straßenkontrollen soll über eine neue Architektur von GC SIB ermöglicht werden. So bietet die neue Architektur des Systems unter anderem eine Online-/ Offline-Nutzung. Dadurch kann auch mithilfe von mobilen Endgeräten eine rechtssichere Straßenkontrolle durchgeführt werden und die Stadt Jena kann regelmäßige Kontrollen einfacher dokumentieren sowie Schäden im Straßenraum erfassen. Für eine revisionssichere Speicherung aller Kontrollgänge, Schäden und deren Behebungen in der Datenbank sorgt schließlich die Vollhistorie.
Ein wichtiger Indikator

Das Netzinformationssystem BaSYS bietet umfassende Tools für die Sparten
Kanal, Wasser, Gas und Kabel. Mit GeoDS, dem Geoobjects Design Studio, können
beliebige Geoobjekte oder Kataster für jedwedes kommunales Inventar erschaffen
werden. Weltweit einzigartig lassen sich BARTHAUER Produkte dank Multiplattformkonzept
investitionssichernd in alle GIS/CAD-Systeme integrieren.


Leica Geosystems GmbH Vertrieb

Zudem gibt sie dem Erhaltungsmanagement nicht nur Auskunft über aktuelle Zustandsdaten, sondern auch über die Entwicklung des Straßennetzes der vergangenen Jahre. „Das ist ein wichtiger Indikator für die zielgenaue Erhaltungsplanung”, erklärt Hauling die Bedeutung der Vollhistorien-Funktion. Die grundsätzliche Berechnung der Erhaltungsprognose erfolge dabei in dem Projekt mit der Stadt Jena mithilfe der Software PrioVia von Softwareanbieter nts, führt der Geschäftsführer aus.
„Eine Besonderheit bei dem Projekt mit der Stadt Jena war die geforderte Prozessunterstützung diverser Verwaltungsverfahren”, sagt Hauling. „Mit unserem Applikationsserver GC OSIRIS ist es möglich, den vollständigen Workflow von Planung über die Dokumentation bis hin zur Leistungsverrechnung und Gewährleistungsüberwachung – zum Beispiel für Bauverfahren – abzubilden.”
Ein „Alles-in-Einem“-Werkzeug also, das der Stadt Jena wohl viel Freude bereiten wird.