Die Version 8 des Kartendienstes von Microsoft bietet einige Neuerungen, vor allem im Bereich Datenanalyse und Abfragen.
Die Weichen sind gestellt: Microsoft hat im Sommer die neue Version V8 seiner cloudbasierten Kartensoftware Bing Maps vorgestellt. Die Version V7 ist gleichzeitig für die erste Jahreshälfte 2017 abgekündigt. Dann spätestens müssen Kunden auf die neue Version umstellen. Zwar sind noch nicht alle Routinen, die heute in der Version 7 vorhanden sind, in der V8 implementiert, diese sollen aber nach Angaben von Microsoft bis zur Stichtag vorhanden oder gleichwertig ersetzt sein. Dennoch stehen alle Neuerungen der Software bereits zur Verfügung – für Kunden und Interessenten heißt es also: Man kann also schon heute erkennen, in welche Richtung der cloudbasierte Kartendienst geht. „Bing Maps öffnet sich immer weiter, so dass verschiedenste Daten wesentlich einfacher importiert, kartographisch dargestellt und zu Teilen auch analysiert werden können“, sagt Michael Bork, Vertriebsleiter und Bing Maps-Experte bei DDS, dem deutschen Distributor von Bing Maps. Damit greift der Kartendienst immer stärker das angestammte Gebiet von Geomarketing- Anwendungen an.
Neuerungen finden sich vor allem bei der Datenvisualisierung und bei den Standardfunktionen. Durch den neuen Autosuggest beispielsweise werden während der Ortseingabe im Suchfeld automatisch Vervollständigungen vorgeschlagen. Eng beieinander liegende Points fasst die V8 je nach Zoomfaktor automatisch zu Gruppen zusammen oder stellt sie einzeln dar (Clustering), was für eine bessere Übersichtlichkeit im Kartenbild sorgen soll. Zudem ist die Veranschaulichung der Datenpunktdichte in einer Heatmap möglich. Mit Spatial Math werden räumlich-mathematische Operatoren zur Entfernungs-und Flächenberechnung bereitgestellt. Besonders interessant ist nach Angaben von DDS das, „Administrative Boundary Data“. Die integrierten Gebietsgrenzen ermöglichen es Kunden, Standard-Marktdaten besser in Bing Maps integrieren zu können. War Bing Maps bisher stark auf die Visualisierung der unternehmenseigenen Daten fokussiert, so stehen die Zeichen nun auf einer zunehmenden Öffnung. In der neuen Version können Marktdaten einfach über den neuen GeoJSON Support direkt in Bing Maps geladen werden. Damit halten Funktionalitäten Einzug, die bisher nur im Zusammenspiel mit einem professionellen BI-System oder einem speziellen GIS möglich waren. Kurz: „Der Cloud-Dienst gewinnt immer mehr GIS-Funktionalität und wir gehen davon aus, dass sich diese Methode immer mehr am Markt durchsetzt und etablierte Software-Lizensierungen mehr und mehr ablöst“, ist Michael Bork überzeugt.
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Denn Bing Maps kann ebenso als Entwicklungsbasis genutzt werden. Die Architektur des Kartendienstes funktioniert, vereinfacht formuliert, wie ein reiner Kartenserver, bei dem eine API als Benutzerschicht zwischengeschaltet ist. Entwickler können aber auch im Rahmen eines SDK über REST- und SOAP-Dienste direkt auf das Kartenmaterial zugreifen und somit individuelle Anwendungslogiken programmieren. Dieses SDK enthält Möglichkeiten zu Abfragen, Geokodierung oder Zwischenspeicherungen und kann nach Angaben von DDS auch große Datenmengen mit reduziertem Programmieraufwand visuell darstellen.
Über Bing Maps Control, also das Benutzerinterface für „normale“ User, stehen diese Funktionen auch als Standard zur Verfügung. Besonderes Merkmal von Bing Maps ist nach Angaben von DDS, dass es sehr schnell und einfach implementiert werden kann, allerdings müssen Anwender auch aufpassen, denn das Lizenzrecht regelt an dieser Stelle den Umfang der Nutzung. In einem ersten Schritt können Nutzer bereits viel ausprobieren, wobei es aber einer genauen Auseinandersetzung mit den Lizenzmodellen bedarf. Bei Bing Maps sind innerhalb bestimmten Konstellationen die ersten 125.000 Transaktionen kostenfrei. Die Transaktion berechnet Bing aber anders als vergleichbare Dienste, bei denen etwa ein einfacher Kartenaufruf (bei fünf Kacheln) bereits fünf Transaktionen zählen kann. Bei dieser Zählweise kommen schnell sechsstellige Transaktionszahlen zustande. Microsoft dagegen definiert eine Transaktion wie eine Session. Diese kann den Aufruf des Programms für einen ganzen Tag umfassen. „De facto bietet Microsoft also attraktive Einstiegsmodelle und auch die weiteren Nutzungsgebühren sehen wir im Marktvergleich als günstig an“, fasst Michael Bork zusammen. Damit hält Microsoft die Einstiegsbarrieren für das Cloud-basierte Geomarketing bewusst niedrig.
Vorteile von Cloud-basierten Kartendiensten
Bing Maps ist ein cloudgestützter Online-Kartendienst von Microsoft, der professionellen Nutzern raumbezogene Daten und Dienste zu Verfügung stellt. Unternehmen können so kartographische Anwendungen in die eigene IT-Landschaft integrieren oder Unternehmensinformationen für Externe darstellen.
Die Geobasisdaten, vor allem digitale Straßennetze und Landkarten, auch Satelliten-, Luft- und Schrägluftbilder, werden durch die Bing Maps for Enterprise-Plattform zur Verfügung gestellt. Kunden können über den Geokodierungsservice die eigenen Daten georeferenzieren lassen und diese dann in die Kartendarstellung einbinden. Aufgrund der Cloud- Architektur werden diese eigenen Daten nicht über den Microsoft-Server geführt, der Dienst greift immer auf die Daten des Unternehmens zurück und bindet diese unmittelbar in die Kartendarstellung ein. Typische Funktionen sind Orts- und Umkreissuche sowie die Routenplanung. Kunden müssen dafür also keine teuren Geobasisdaten wie etwa die Luftbilder beschaffen, sondern können die Cloud-Kartendienste auf Basis der eigenen Daten oder extern beschaffter Marktdaten bestücken und in die Planung und Analyse eigener Geschäftsbereiche einbinden.