Mit einer neuen drohnenbasierte Methode soll eine schnelle, standardisierte und objektive Schätzung von Ernteschäden durch ständig wachsende Wildschweinpopulationen ermöglicht werden. Anneleen Rutten, Doktorandin der Universität von Antwerpen und des Brüsseler Forschungsinstituts für Natur und Wald (INBO), wird diese Woche die Methode bei der Konferenz ‚Ecology Across Borders‘ in Gent, Belgien, vorstellen. Sie verwendet eine handelsübliche Drohne um Luftaufnahmen von umgegrabenen Feldern zu machen, die dann mit einem Algorithmus analysiert werden der Flächen mit Schäden erkennt.
Die Methode wurde so entwickelt, dass sie kostengünstig und zugleich leicht anwendbar ist. „Ich schließe mein Smartphone an die Fernsteuerung an und kann so die Kameraaufnahmen der Drohne sehen. Die Schäden sind auf der Kamera deutlich zu sehen: In Maisfeldern drücken die Wildschweine den Mais nieder, wodurch in eigentlich grünen Feldern plötzlich Löcher mit geknickten Stängeln auftauchen. Auf Wiesen verursacht das Umwühlen einen deutlichen Farbkontrast zum Gras da hier die Erde aufgebrochen wird“, erklärt Rutten. Für jedes Feld werden viele Einzelaufnahmen mit 75-85 Prozent Überschneidung gemacht. Die hohe Überschneidung ermöglicht es, die Einzelaufnahmen zu einem perspektivfreien Gesamtbild zu vereinen. Die Fläche des Feldes wird dann mit Hilfe von objektbasierter Bildanalyse (OBIA) in beschädigte und unbeschädigte Gebiete eingeteilt. Der Algorithmus erreicht bei Maisfeldern 93 Prozent Genauigkeit, und bei Wiesen 94 Prozent Genauigkeit.