Ford hat auf der IAA für Nutzfahrzeuge 2018 die Einführung zweier neuer Konnektivitäts-Angebote für den europäischen Markt angekündigt. „Ford Telematics“ und „Ford Data Services“ sollen Flottenkunden beim effizienteren Einsatz ihrer Fuhrparks unterstützen.
Ford Commercial Solutions (FCS), ein Unternehmensbereich innerhalb von Ford Smart Mobility, kündigte auf der IAA für Nutzfahrzeuge 2018 seine ersten beiden Produkte für Fuhrparkkunden an: Ab Frühjahr 2019 sollen „Ford Telematics“ und „Ford Data Services“ in Europa – zuerst in Deutschland und Großbritannien – für alle aktuellen Pkw- und Nutzfahrzeug-Baureihen von Ford zur Verfügung stehen. Baureihen ab 2012 sollen, da sie nicht über ein integriertes Modem für den Datenzugriff verfügen, ein Zusatzgerät erhalten. „Ford Telematics“ und „Ford Data Services“ sollen nicht nur das Fuhrparkmanagement effizienter gestalten, sondern auch die Verfügbarkeit von Daten für externe Programme und Dienstleister ermöglichen. Ford greift mit seinen neuen Programmen ein Problem auf, das für Fuhrparkbetreiber zunehmend drängender wird, wie Dave Phatak, Direktor von Ford Commercial Solutions Europa beschreibt: „Fuhrparkbetreiber stehen heute unter enormem Druck, da sie jederzeit einen zuverlässigen und wirtschaftlichen Betrieb sicherstellen müssen. Darum haben wir eine ganze Reihe von Konnektivitäts-Lösungen entwickelt, damit sich unsere Flottenkunden auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren können: Das Geschäft so erfolgreich wie möglich zu betreiben.“
Performance und Sicherheit im Fokus
„Ford Telematics“ bietet den Zugriff auf Daten von eingebundenen Ford-Fahrzeugen über ein Internet-Portal nahezu in Echtzeit, sodass Flottenmanager, Fuhrparkbetreiber und ihre Mitarbeiter einen umfassenden Einblick in die Performance der eigenen Firmenwagenflotte erhalten, beschreibt FCS. Anhand dieser Informationen sei es zum Beispiel möglich, die Einsatzzeiten der Fahrzeuge zu optimieren. Wie FCS angibt, ermöglicht die Software GPS-Tracking und unterstützt Geo-Fencing-Funktionen. Damit kann genau nachvollzogen werden, wo sich Fahrzeuge aktuell befinden. Die Lösung helfe zudem dabei, den Kraftstoffverbrauch aller Fahrzeuge zu überwachen, sodass Unregelmäßigkeiten schneller erkannt werden können und nach deren Ursachen geforscht werden kann.
„Ford Telematics“ soll nicht nur die Fahrzeuge selbst und deren Nutzung optimieren, sondern dabei auch den Mensch nicht außer Acht lassen. Der Faktor Fahrer-Sicherheit spielt bei der Software ebenso eine Rolle, wie der Kraftstoffverbrauch und der Einsatz der Vehikel. So ist es nach Auskunft von FCS möglich, Sicherheitsbenachrichtigungen zu erhalten – beispielsweise, wenn Fahrer Sicherheitsgurte nicht anlegen. Mit einer solchen Funktion sei es möglich, Mitarbeiter, aber auch den Betrieb zu schützen, indem auf das Fahrverhalten des Personals aufmerksam gemacht wird und so beispielsweise Coaching-Maßnahmen ergriffen werden können.
Datenzugriff wird für Externe geöffnet
Mit der zweiten Software – „Ford Data Services“ – will FCS einem Kundenwunsch entsprechen. Das Unternehmen hatte bei der Entwicklung des Programms im Blick, dass Betreiber größerer Fuhrparks mit eigenen oder zugekauften Flotten- Managementsystemen arbeiten möchten. „Ford Data Services“ ermöglicht es externen Fuhrpark-Programmen und Telematik-Dienstleistern über eine Cloud-Lösung direkt Zugriff auf die Fahrzeugdaten zu erhalten, die bislang ausschließlich Ford zur Verfügung standen. Die Software greift für die Datenübertragung in die Cloud auf das bereits in den aktuellen Fahrzeugen integrierte Modem zurück.
„Ford Telematics“ und „Ford Data Services“ basieren auf der neuen Konnektivitäts-Struktur des Konzerns, zu der außer der Konnektivitäts- Technologie der Fahrzeuge auch die Ford Transportation Mobility Cloud und Ford-Mobilitäts- Lösungen gehören. Ziel sei es, die Kunden am Daten-Know-how des Unternehmens teilhaben zu lassen, zu dem bislang nur Ford als Hersteller der Fahrzeuge Zugriff hatte. Hierzu zählt neben der Software an sich auch der Zugang zu fortlaufenden Updates für diese.