Mit Sensortechnik und Online-Datenverarbeitung haben sich digitalisierte Prozesse mittlerweile auch in der Landwirtschaft fest etabliert.

Die offene Software-Plattform soll alle Akteure in der landwirschaftlichen Prozesskette miteinander vernetzen. Bild: Oliver Mohr / pixelio
Viele Landwirtschaftliche Betriebe nutzen bereits softwarebasierte Systeme, um ihre Ackerflächen präziser bearbeiten zu können, den Viehbestand genauer zu überwachen und zu versorgen, oder um die Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu dokumentieren. Bisher fehlt es allerdings an einer offenen Plattform, die alle Akteure der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette miteinander vernetzt und gleichzeitig Datensicherheit gewährleistet. Vor diesem Hintergrund hat das Robotics Innovation Center des Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) das Verbundprojekt ODiL ins Leben gerufen.
Im Rahmen des Projekts entwickelt das DFKI Robotics Innovation Center gemeinsam mit den Universitäten Bonn, Osnabrück und Würzburg, der Hochschule Osnabrück sowie dem Competence Center Isobus e.V. (CCI) und der m2Xpert GmbH & Co. KG eine offene Software-Plattform, mit der landwirtschaftliche Betriebe und ihre Zulieferer, Dienstleister und Abnehmer zeitgleich und verlässlich über alle Stufen der Wertschöpfung kommunizieren, ihre Daten gezielt und selektiv teilen und sicher auszutauschen können. Die neue Plattform ersetzt dabei nicht die bereits vorhandenen Maschinen und Informationssysteme, sondern verbindet sie miteinander. Zudem soll ODiL den Landwirtschaftsbetrieben dabei helfen, beim Datenaustausch innerhalb der Produktionskette ihr Dateneigentum durchzusetzen.
ODiL läuft unter Open-Source Lizenzen und soll über das Projekt hinaus nicht nur von Projektpartnern sondern auch von Externen eingesetzt, weiterentwickelt und verwertet werden können. Mit ihrem „Look and Feel“ eines sozialen Netzwerks soll die offene, modulare und dezentrale Architektur der Plattform zudem einen breiten Einsatz und herstellerübergreifende Marktdurchdringung ermöglichen. Das Robotics Innovation Center ist als Projektkoordinator für den Entwurf und die Umsetzung der Softwarearchitektur zuständig. Der Fokus liegt hierbei auf einer offenen Plattformstruktur und einem Software-Funktionsbaukasten mit modularen, wiederverwendbaren Funktionen, um herstellerunabhängige Kompatibilität zu gewährleisten.
Das Verbundvorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit circa zwei Millionen Euro über drei Jahre gefördert, das DFKI- Kompetenzzentrum Smart Agriculture Technologies (CC-SaAT) eröffnete am 1. Juli 2016.