PAZ, ein Satellit des spanischen Unternehmens Hisdesat, soll bald die Überwachungskapazitäten der Radarsatellitenkonstellation von Airbus erweitern. Nach dem für das letzte Quartal des Jahres 2017 geplanten Start, wird PAZ im selben Orbit platziert wie die deutschen Satelliten TerraSAR-X und TanDEM-X und bildet mit ihnen eine Konstellation hochauflösender Radarsatelliten mit synthetischer Apertur (Synthetic Aperture Radar – SAR). Der zusätzliche dritte Satellit ermöglicht kürzere Wiederholraten und eine höhere Erfassungskapazität, wovon auch diverse Anwendungen profitieren sollen. Die drei Satelliten werden über exakt dieselben Schwadbreiten und Aufnahmemodi verfügen. Hisdesat und Airbus Defence and Space werden die Konstellation gemeinsam nutzen.
Der SAR-Satellitenverbund soll durch eines von elf auf vier bis sieben Tage verkürzten Interferometrie-Wiederholrhythmus hochdynamische Oberflächenbewegungen noch präziser überwachen können. Zudem sollen zahlreiche datenintensive und zeitkritische Aufgaben, etwa in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit, direkt von der neuen Konstellation mit täglicher Erfassungskapazität profitieren. PAZ wird darüber hinaus mit einem automatischen Identifikationssystem (Automatic Identification System – AIS) ausgestattet, das erstmals eine gleichzeitige Erfassung von AIS-Signalen von Schiffen und SAR-Bildaufnahmen ermöglichen und damit die weltweiten Seeüberwachungskapazitäten erhöhen soll. Airbus Defence and Space ist Hauptauftragnehmer von PAZ und hat den Satelliten in seinen Werken in Madrid gefertigt. Zudem war das Unternehmen als Leiter eines Konsortiums aus mehr als zehn europäischen Unternehmen für die Entwicklung des Radarinstruments verantwortlich. Mit der SAR-Konstellation baut Airbus Defence and Space sein mit den Optiksatelliten SPOT 6/7, Pléiades 1A & 1B und der DMC-Konstellation bereits breit aufgestelltes Angebot an Konstellationsdiensten weiter aus.