Mit InfraGuard stellt Senceive ein neues System für die drahtlose Zustandsüberwachung vor, das auf einer permanenten Überwachung inklusive Alarmmanagement basiert.

Überwachung von Hangrutschungen mit smarten Sensoren, die drahtlos miteinander kommunizieren und sofort melden, sobald Erdbewegungen eintreten. Foto: Senceive
In regelmäßigen Abständen präzise messen, damit nichts passiert und Folgeschäden vermieden werden können – das ist der Grundgedanke von Langzeitüberwachungen von Bauwerken und Verkehrsinfrastruktur. Verformt sich eine Spundwand oder droht ein Hang zu rutschen, beginnt dies meist schon mit kleinen Deformationen, die im Rahmen einer Überwachungsmaßnahme auffallen sollten. Gegenmaßnahmen können auf diese Weise schnell und effizient in die Wege geleitet werden. Problematisch wird es jedoch, wenn auch plötzliche Veränderungen an der Bausubstanz unmittelbar erkannt werden sollen. Für diese Art der lückenlosen Überwachung benötigt man eine Sensorik, die ständig „wach“ ist und Messwerte verarbeitet. Erst dann kann zu entsprechenden Punkten Alarm ausgelöst und schnell reagiert werden.
Auf der INTERGEO stellt das Unternehmen Senceive, Spezialist für drahtlose Überwachungssysteme mit Hauptsitz in Großbritannien, mit InfraGuard ein System vor, das genau diese Eigenschaft besitzt. Es kann dabei nicht nur Messdaten mit einem festgelegten Intervall erfassen, etwa so wie das im Markt bereits bekannte FlatMesh-System von Senceive. Das seit 2018 auf dem Markt befindliche InfraGuard-System ist vielmehr dazu in der Lage, auch „im schlafenden Zustand mit einem Auge wach zu sein“, beschreibt Markus Rennen, Business Development Manager von Senceive in Deutschland.
Genau wie das FlatMesh, das gleichzeitig die technologische Basis darstellt, kann InfraGuard Infrastrukturen einfach, ohne großen Installationsaufwand und demnach im Vergleich zur geodätischen High-end-Überwachung kostengünstig sehr lange (Laufzeit bis zu 20 Jahre) automatisiert überwachen, einschließlich dem dazugehörigen Alarmmanagement. Denn bei InfraGuard geht es darum, Alarmierungssysteme für Deformationen, Hangrutschungen, Abbrüche oder sonstige Schäden zu installieren – und das mit dem gewohnt geringen Aufwand. InfraGuard ist weltweit bereits oft (mit mehr als 2.000 Sensoren) im Einsatz. In Deutschland gibt es bisher noch keine installierten Systeme.
Die lückenlose Alarmierung systemrelevanter Infrastrukturanlagen basiert dabei auf speziellen Sensoren, die einerseits robust, langlebig, genau, einfach zu installieren und energiesparend sind, gleichzeitig aber permanent ihre Tätigkeit ausführen. Bei Bedarf (Überschreitung von festzulegenden Schwellenwerten) kommunizieren sie über das Senceive-Netzwerk (WiFi-Basis auf der Frequenz 2,4 GigaHz) und setzen so das System in Betriebsbereitschaft. Über verschiedene Schwellen für Messwerte können jeweilige Aktionen definiert werden.
„So kann beispielsweise eine Kamera ein Bild der Gesamtsituation machen und dies gemeinsam mit der Meldung an die festgelegten Entscheidungsträger senden“, beschreibt Rennen. Bei höheren Schwellwerten kann ein einzelner Sensor auch veranlassen, dass alle im Netzwerk befindlichen Messknoten aktiv werden. Natürlich könne das System darüber hinaus auch Meldungen generieren, wenn nichts passiert. „InfraGuard hat das gleiche Funktionsspektrum wie FlatMesh, nur eben ergänzt durch Echtzeitmessung und Alarmmanagement“, betont Rennen. Die Vorteile von FlatMesh liegen im Vergleich zu vermessungsbasierten Systemen zur Zustandsüberwachung darin, dass es einfach, schnell zu installieren, robust und langlebig ist, dafür aber vergleichsweise günstig. (sg)